Bayerische Staatsbibliothek: Atlanten der "Mannheimer Palatina"

By | 14. August 2008

Die Bayerische Staatsbibliothek setzt die Ausstellungen von Spitzenstücken aus ihrem Bestand anlässlich ihres 450. Geburtstages fort. Vom 18. August bis zum 14. September 2008 präsentiert sie in ihrer Schatzkammer unter dem Titel „Karten, Kriege, Kurfürsten“ prunkvolle Atlanten der „Mannheimer Palatina“.

Bayrische Staatsbibliothek
Bayrische Staatsbibliothek

Zu den schönsten und wertvollsten Stücken der kurfürstlichen Kartensammlung gehören die großen Atlanten des Barockzeitalters. Besonders interessant sind darunter so genannte Sammelatlanten, die ganz individuell aus den besten Blättern verschiedener europäischer Verlage zusammengestellt wurden. Die hier erstmals ausgestellten Bände sind in ihrer Art einzigartige Kunstobjekte und Forschungsgegenstand für Historiker zugleich. Neuere Untersuchungen belegen, dass sie ursprünglich für Kurfürst Karl Philipp von der Pfalz in den Jahren 1719 bis 1721 angefertigt wurden.
Die kleine, aber erlesene Auswahl an ausgestellten Karten und Ansichten führt auf eine spannende Zeitreise durch das Jahrhundert der europäischen Erbfolgekriege. Die Atlanten demonstrieren sowohl den dynastischen Anspruch des regierenden Fürsten aus dem Haus Wittelsbach wie auch das militärische Interesse des kaiserlichen Generalfeldmarschalls Karl Philipp. Überklebte Exlibris (im Band) und überarbeitete Supralibros – Goldprägungen auf dem Einband – verraten auch, dass die Bände direkt auf Karl Philipps Neffen Karl Theodor übergingen. Als dieser 1777 die bayerische Kurwürde erbte, holte er wenig später seine Mannheimer Hofbibliothek von der Pfalz nach München. Der unter der Bezeichnung „Mannheimer Palatina“ bekannte, umfangreiche Bücherschatz wurde so essentieller Bestandteil der Bayerischen Staatsbibliothek.
Mit der Ausstellung präsentiert sich die Abteilung Karten und Bilder, die über 400.00 Karten und Atlanten sowie zwei Millionen Bilder ihr Eigen nennt, im Jubiläumsjahr der Bayerischen Staatsbibliothek.
Öffnungszeiten:
18. August bis 14. September 2008
Mo. bis Fr. 9 bis 17 Uhr, Do. 9 bis 20 Uhr, Sa./So. 13 bis 17 Uhr
Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigstr. 16, 80539 München, Schatzkammer

Quelle/Foto: Bayrische Staatsbibliothek
(ENDE) geschichtspuls/14.08.2008/mar