Monika Maron: "Rückkehr nach Bitterfeld" (Doku)

By | 29. Oktober 2009

Kurz notiert: Bitterfeld galt zu DDR-Zeiten als dreckigste Stadt Europas, als Symbol einer verheerenden Umweltpolitik. Darüber schrieb die Schriftstellerin Monika Maron 1981 ihren Debütroman „Flugasche“. Über Nacht wurde sie berühmt, nur in der DDR, in der sie lebte, durfte das kritische Buch nie erscheinen. Mit ihrem Film „Rückkehr nach Bitterfeld“ – zu sehen am Freitag, 30. Oktober 2009, 23.05 Uhr im ZDF – kehrte Monika Maron nun wieder in diese Region zurück.

Dreckig ist Bitterfeld schon lange nicht mehr. „Die Befreiung vom Gift in ihrer Atemluft bezahlten die Bitterfelder, Wolfener, Thalheimer und Greppiner mit ihren Arbeitsplätzen, wie sie zuvor die sicheren Arbeitsplätze mit ihrer Gesundheit bezahlt hatten“, erinnert sich die Autorin. Und doch hat sich seither Erstaunliches getan. Zahlreiche neue Arbeitsplätze sind wieder entstanden rund um Bitterfeld, im so genannten „Solar Valley“.
Monika Marons Dokumentation erzählt die Erfolgsgeschichte des Solarzellenproduzenten Q-Cells, der sich vor zehn Jahren mit einer kleinen Firma mit 40 Mitarbeitern in Thalheim bei Bitterfeld angesiedelt hat. Inzwischen ist diese Firma zum weltgrößten Solarenergieproduzenten gewachsen, hat jedoch nun spürbar unter der Wirtschaftskrise zu leiden.
Vom Schriftsteller zum Filmemacher
Der Film ist Teil des Mainzer Stadtschreiberpreises, der vom ZDF, 3sat und der Stadt Mainz jährlich vergeben wird. Monika Maron ist in diesem Jahr als 25. Preisträgerin geehrt worden. Neben dem Preisgeld und freiem Wohnen im Mainzer Gutenberg-Museum haben die jeweiligen Preisträger die Gelegenheit, zusammen mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl zu produzieren. Ein im deutschen Fernsehen einmaliges Experiment: Aus Schriftstellern werden für einige Monate Filmemacher.

Quelle: ZDF
(ENDE) geschichtspuls/28.10.2009/mar

One thought on “Monika Maron: "Rückkehr nach Bitterfeld" (Doku)

  1. Dana

    Im April diesen Jahres hat der „Deutsche Altphilologenverband“ der Schriftstellerin Monika Maron den Humanismus-Preis verliehen. Monika Maron wude für ihr literarisches Schaffen und dem damit verbundenen Eintreten für Freiheit, Zivilcourage und einer bewussten Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ausgezeichnet.

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