Finanzkrise: Projekt zum Schutz von Unternehmensarchiven gestartet

Die Schließung von Unternehmensarchiven oder gar die Zerstörung von historischen Sammlungen in Folge von Fusionen und Übernahmen sind leider keine Seltenheit mehr – zumal aus der aktuellen Finanzkrise zusätzlicher Druck auf die Archive erwächst. Um der drohenden Vernichtung dieses Kulturgutes zu begegnen, haben die European Association for Banking and Financial History (EABH) und das Institute for Corporate Culture Affairs (ICCA) jetzt eine „Corporate Culture Memory Task Force“ gegründet.

stern-Geschichtstest: Geschichtswissen der Deutschen sehr lückenhaft

Nur jeder dritte Deutsche weiß, dass die Berliner Mauer am 9. November 1989 fiel. Dies ergab eine Umfrage des Hamburger Magazins stern (Heft 50/2008) über das Geschichtswissen der Deutschen. Kaum mehr, nämlich 35 Prozent, können 1949 als Gründungsjahr der Bundesrepublik Deutschland und der DDR benennen. (Passend, dass an beide historischen Daten im kommenden Jahr erinnert wird: Der Fall der Mauer jährt sich zum 20. Mal, die Staatsgründung zum 60. Mal.)

Die Geschichte des DDR-Düsenjets "152"

Im Dezember 1958 hob mit der „152“ das erste deutsche Verkehrsflugzeug mit Strahlantrieb zu seinem Erstflug ab. Getrieben von weltpolitischem Ehrgeiz und dem festen Glauben an die Fortschrittskraft des Sozialismus wollte die „kleine“ DDR das Jet-Zeitalter mitgestalten und der kapitalistischen Konkurrenz die Stirn bieten – doch mit dem Absturz des Prototyps beim 2. Probeflug wurde bald das Ende der DDR-Luftfahrtindustrie eingeläutet.

Warum Geschichte das beste Studium der Welt ist…?

…dieser Frage geht Nico von 150worte.ch in seiner Kolumne im Historiker-Magazin „Etü“ (Elfenbeintürmer HistorikerInnen Zeitschrift) der Universität Zürich nach. Demnach hat es weniger mit dem professoralen Argument zu tun, aus der Geschichte lasse sich für Gegenwart und Zukunft lernen. Vielmehr liege der „immense Vorteil eines Geschichtsstudiums“ im sich rasant verändernden Umgang mit Informationen.

Archivfund: Freie Universität als einzige Berliner Uni geplant

Historiker haben in den Archiven der Freien Universität Berlin – rechtzeitig vor dem 60. Jubiläum der Uni – ein verschollenes Dokument aus der Zeit des Kalten Krieges entdeckt. Danach sollte bei einer Überwindung der deutschen Teilung die Freie Universität als einzige Universität in Berlin fortbestehen. Der Präsident der Freien Universität versteht das Dokument als „eine Art Vermächtnis“, dem sich die Uni „künftig verpflichtet weiß“.

Ausstellung: Fotografische Spurensicherung der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde

„Die Zentrale Aufnahmestelle des Landes Berlin für Aussiedler 1964-2008: eine fotografische Spurensicherung“ heißt eine neue Sonderausstellung der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde. Mit ihr soll die Arbeit der Zentralen Aufnahmestelle Berlin (ZAB) – das ehemalige Notaufnahmelager Marienfelde – gewürdigt werden, bevor die Einrichtung 2009 ihre Pforten schließt.

Blogtipp aus der Schweiz: "Klio surft"

Jan vom weblog.hist.ch macht auf ein noch sehr junges und „eigenwilliges“ Blog aufmerksam: „Klio surft – Geschichtsdarstellung im Internet„. Der oder die anonymen Betreiber haben einen viel versprechenden Start hingelegt. Dabei ging es in den ersten zweieinhalb Monaten unter anderem um Online-Lesegewohnheiten und deren Auswirkungen auf die Geschichtsdarstellung im Internet, Star Wars und der Zweite Weltkrieg, Historische Figuren mit Lego-Steinen sowie die Extra3-Satire „Fischers Helfer“ als plakatives Beispiel für die Möglichkeiten der Geschichtsverdrehung.

3teilige TV-Doku: Dienen bei der NVA

Der Sender PHOENIX zeigt am Freitagabend eine dreiteilige TV-Dokumentation über die Geschichte der Nationalen Volksarmee der DDR (Wiederholung Samstagmorgen). Die ersten beiden Sendungen zeichnen die Entwicklung von der Gründung der NVA 1956 bis zum letzten Zapfenstreich 1990 nach. Die dritte Dokumentation beleuchtet Ursprünge und Hintergründe der Kriegsdienstverweigerer, die ihren Wehrdienst als Bau- bzw. Spatensoldaten leisten mussten.

Salzburg will Stadtgeschichte während des Nationalsozialismus aufarbeiten

Das Salzburger „Haus der Stadtgeschichte“ hat ein auf mehrere Jahre angelegtes Projekt zur Aufarbeitung der Stadtgeschichte in der NS-Zeit gestartet. Zwar gebe es bereits etliche Einzelstudien, Arbeiten zu Teilbereichen und auch zusammenfassende Überblicksdarstellungen. Eine fundierte Gesamtbetrachtung der Stadt Salzburg im Nationalsozialismus – auch unter Berücksichtigung der Nachwirkungen in der Salzburger Gesellschaft – fehle indes, heißt es zur Begründung.