Historiker-Bericht: Das Robert Koch-Institut im Nationalsozialismus

Nach zwei Jahren Recherchezeit hat das Robert Koch-Institut die Ergebnisse des Forschungsprojektes „Das Robert Koch-Institut im Nationalsozialismus“ vorgestellt. Aufgrund seiner zentralen Stellung in der staatlichen Gesundheitsverwaltung – zwischen 1935 und 1942 auch als Teil des Reichsgesundheitsamtes – war das Institut erheblich in die nationalsozialistische Gewaltpolitik involviert, so das kurz gefasste Fazit.

Historikerkommission korrigiert Opferzahl der Bombenangriffe auf Dresden

35.000 Tote – so hoch wurde die Zahl der Opfer bei den alliierten Luftangriffen auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 bislang geschätzt. Doch hier muss die Geschichtsschreibung offenbar deutlich korrigiert werden. Eine Historikerkommission kommt nun zu dem Ergebnis, dass bei den Bombenangriffen „maximal 25.000 Menschen“ ums Leben kamen. Es gebe „keine Beweise oder belastbare Indizien“ dafür, dass sich diese Zahl noch wesentlich verändern könnte, heißt es in einem Zwischenbericht.

ZDF-Dokumentation über das Berliner Schloss

Ab 2010 soll das 1950 in der DDR gesprengte Berliner Schloss wiederaufgebaut werden. Die ZDF-Dokumentation „Das Berliner Schloss – Eine deutsche Geschichte“ zeichnet am Freitag (3. Oktober 2008, 17.oo Uhr) die Entwicklung dieser höfischen Repräsentanz deutscher Macht nach. Zudem begleiten die Filmemacher Archäologen und Bauforscher, die derzeit die letzte Chance nutzen, in die Geschichte rund um den ehemaligen Schlossplatz einzudringen.

Jüdisches Museum: Ausstellung zu Raubkunst und Restitution

Sechzig Jahre nach Kriegsende stellen Raub und Restitution jüdischer Kunst- und Kulturgüter während des Nationalsozialismus weiter brisante Themen dar: Groß die Zahl der offenen Fragen und ungeklärten Fälle, kontrovers die Meinungen. Mit der Ausstellung »Raub und Restitution. Kulturgut aus jüdischem Besitz von 1933 bis heute« zeichnet das Jüdische Museum Berlin die historischen Abläufe, Zusammenhänge und Folgen des europaweiten Raubzuges der Nationalsozialisten und der späteren Rückgabe der Beutekunst nach.

Gastarbeiter-Ausstellung "Zwischen Kommen und Gehen… und doch Bleiben"

Rund 200 Arbeitnehmer der ersten Generation von Gast- und Vertragsarbeitern wurden am 1. Oktober von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt empfangen. Sie sollen stellvertretend für die Leistungen der ausländischen Arbeitnehmer in Deutschland gewürdigt werden. Anlässlich der Feier werden einige besondere Sammlungsstücke aus der Ausstellung „Zwischen Kommen und Gehen… und doch Bleiben – ‚Gastarbeiter‘ in Deutschland 1955-1973“ im Bundeskanzleramt gezeigt. Die gesamte Wanderausstellung ist noch im Zeitraum von 2. bis 26. Oktober 2008 im Franziskanermuseum in Villingen-Schwenningen zu sehen.

National Geographic: Bildband zur Geschichte der Seefahrt

Mal wieder ein Blick hinaus über die deutschen Grenzen: In einem neuen illustrierten Bildband bietet National Geographic Deutschland einen kompletten Überblick über die Historie der Seefahrt – von den Phöniziern über die Chinesen und Wikinger bis zur Entwicklung des Schiffbaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Autoren berichten über den Bau bedeutender Schiffe, stellen antike Segelrouten vor, erläutern astronomische Entdeckungen, Mythen und Geschichten über Seeabenteuer und lüften die Geheimnisse der Navigation.

TV-Tipp: Computerchips aus der DDR (MDR)

Kurzfristiger TV-Hinweis: Anlässlich der ersten Vorstellung des 1-Megabit-Computerchip aus DDR-Produktion zeigt MDR-Barbarossa am 23. September 2008, 21.15 Uhr, einen Rückblick auf die Mikroelektronik in der DDR. „Aus der Not geboren, entwickelte sich die Mikroelektronik in der DDR zu Erich Honeckers liebstem Kind. … Mit geschmuggeltem Know-How aus dem Westen, 250.000 Beschäftigten und vor allem Milliardeninvestitionen versuchte die DDR Schritt zu halten“, heißt es in der Ankündigung des Senders.

Richtfest im Bundesarchiv: Platz für 110 Kilometer Archivgut

Im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde wurde das Richtfest für den Magazinneubau gefeiert. Bis März 2009 soll der 17.300 Quadratmeter große und 23,4 Millionen Euro teuere Ernst-Posner-Bau – benannt nach dem ehemaligen Archivar im Geheimen Preußischen Staatsarchiv – fertig gestellt sein. Er bietet Platz für 110 laufende Kilometer Archivgut, den Lesesaal, einen Vortragsraum und ein Kino.

Schweiz feiert 100 Jahre Bundesordner

Nebenbei notiert: In meiner Wahlheimat hat man gerade das 100jährige Jubiläum des Aktenordners gefeiert. Dabei gab man allerdings auch zu, dass der Ur-Ordner eigentlich eine deutsche Erfindung von 1886 ist. Die ersten eidgenössischen Aktenordner wurden 1908 von der Schreibbücher- und Papierwarenfabrik Biel hergestellt. Mit ihrem grau-schwarz marmorierten Überzug und dem von Lorbeerzweigen umgebenen Schweizerkreuz auf dem Rücken wurden sie schnell zum „Inbegriff helvetischer Ordnungsliebe“. Und da sie sich vor allem in der öffentlichen Verwaltung großer Beliebtheit erfreuten, bürgerte sich dafür bereits in den 1920er-Jahren im Volksmund der Name „Bundesordner“ ein.