Category Archives: Deutsches (Kaiser-)Reich (1871-1919)

100 Jahre Führerschein

Mit dem kaiserlichen „Gesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. Mai 1909“ schlug die Geburtsstunde des amtlichen Führerscheins. Die erste rechtsverbindliche Regelung für ganz Deutschland löste die Ausweisflut der Königreiche, Herzog- und Fürstentümer im Deutschen Reich ab. Zuvor verloren manche „Motorwagen-Erlaubnis-Scheine“ beim „Grenzübertritt“ ihre Gültigkeit – dem Fahrer drohte dann neben der Verhaftung auch die Beschlagnahme seines Autos.

9. März 1839: Verbot der Kinderarbeit in Preußen

Vor 170 Jahren: Mit dem „Regulativ über die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter in Fabriken“ vom 9. März 1839 beginnt die staatliche Sozialpolitik in Preußen. Das Mindestalter arbeitender Kinder wurde auf neun Jahre festgesetzt, die Arbeitszeit der unter 16jährigen auf zehn Stunden täglich beschränkt sowie ihr Einsatz für Nacht- und Sonntagsarbeit verboten. Zudem wurde die Beschäftigung Jugendlicher mit dem Nachweis rudimentärer Schulkenntnisse verknüpft. Ähnliche Regelungen wurden ein Jahr später auch in Bayern und Baden verabschiedet…

90 Jahre Frauenwahlrecht

Bei der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung im Januar 1919 konnten Frauen erstmals auf nationaler Ebene ihr Wahlrecht nutzen. Sie taten das mit großer Mehrheit: 82 Prozent der wahlberechtigten Frauen gaben ihre Stimme ab, 37 weibliche Abgeordnete zogen ins Parlament ein – was eine Selbstverständlichkeit sei, wie die erste Rednerin in der Weimarer Nationalversammlung unterstrich.

Ausstellung: Hans Meyer, Verleger und Forschungsreisender

Hans Meyer war eine schillernde Persönlichkeit seiner Zeit: Forschungsreisender und Erstbesteiger des Kilimandscharo, erfolgreicher Verleger und generöser Mäzen, überzeugter Kolonialist und angesehener Hochschullehrer. Anlässlich seines 150. Geburtstags hat das Leibnitz Institut für Länderkunde (IfL) eine Ausstellung zu Leben und Wirken Hans Meyers konzipiert. Die Schau mit mehr als 400 Exponaten ist vom 11. November 2008 bis 1. März 2009 im Naturkundemuseum Leipzig zu sehen.

Wie Deutschland den "heiligen Krieg" des Islam entfesseln wollte (GEO)

„Die ganze mohammedanische Welt zum wilden Aufstande zu entflammen“ und „den Fanatismus des Islam zu erregen“ – das war der Auftrag an eine kaiserliche Expedition in den Hindukusch, die im Ersten Weltkrieg eine Front gegen die Engländer in Indien eröffnen sollte. Dieses bizarre und wenig bekannte Kapitel deutscher Geschichte wird nun in der November-Ausgabe von GEO nachgezeichnet.

200. Geburtstag von Hermann Schulze-Delitzsch

Hermann Schulze-Delitzsch gilt – neben Friedrich Wilhelm Raiffeisen – als einer der „Gründerväter“ des deutschen Genossenschaftswesens. Er hat das Genossenschaftsmodell auf eine tragfähige rechtliche Grundlage gestellt und den Begriff „Volksbank“ geprägt. Doch sein Wirken beschränkte sich nicht allein auf den genossenschaftlichen Bereich. Als führender liberaler Politiker gehörte er zu den Gründern des Deutschen Nationalvereins 1859 und der deutschen Fortschrittspartei 1861.

"Hermann Schulze-Delitzsch. Ausgewählte Schriften und Reden des Gründervaters der Genossenschaften"

Der vor 200 Jahren geborene Hermann Schulze-Delitzsch ist zweifellos „eine der großen Bürgerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts“, wie es der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, einmal formulierte. Doch während beispielsweise der Name Raiffeisen in der Firmenbezeichnung zahlreicher ländlicher Genossenschaften weiterlebt, hat sich Schulze-Delitzsch im historischen Gedächtnis unserer Nation weitgehend verloren. Ein neues Buch will sein Wirken, seine… Read More »

DHM-Ausstellung: Gründerzeit 1848 – 1871.

In den Geschichtsbüchern wird die Zeit zwischen der gescheiterten Revolution von 1848/49 und der Reichsgründung von 1871 oftmals stiefmütterlich behandelt. Zu Unrecht, eingedenk der Vielzahl an Firmengründungen, dem Aufschwung in der Montanindustrie und am Aktienmarkt sowie der Entwicklung zahlreicher Eisenbahngesellschaften. Das Deutsche Historische Museum (DHM) hat nun dieser „Gründerzeit 1848-1871. Industrie & Lebensträume zwischen Vormärz und Kaiserreich“ eine eigene Ausstellung gewidmet.

Erster Weltkrieg: Tunnelstadt unter der Front

Es war wohl eines der abenteuerlichsten Manöver des Ersten Weltkriegs: Unter der nordfranzösischen Stadt Arras bauten die Alliierten ein Netz unterirdischer Steinbrüche zu einem Tunnelsystem aus. Darin versteckten sich im April 1917 24.000 alliierte Soldaten, wie Spiegel Online berichtet. Am Morgen des Ostermontags sollten sie den deutschen Truppen in den Rücken fallen.