Category Archives: nach Epochen

Geschichte nach Epochen sortiert

Willy Brandt und der Kniefall in Warschau

Warschau am 7. Dezember 1970: Bundeskanzler Willy Brandt legt einen Kranz am Mahnmal für den Aufstand im Warschauer Ghetto nieder. Er rückt die schwarz-rot-goldene Schleife zurecht, tritt einige Schritte zurück und sinkt plötzlich im stillen Gedenken auf die Knie – eine Geste, die um die Welt ging. „Unter der Last der jüngsten Geschichte tat ich, was Menschen tun, wenn die Worte versagen. So gedachte ich Millionen Ermordeter“, wird Brandt später sagen.

Super Illu-DVD 2010/2011: Die schönsten DFF-Filme und Episoden

Bereits seit zwei Monaten läuft die mittlerweile sechste DVD-Staffel der Super Illu-Reihe „Unsere schönsten DEFA-Filme“ – und anlässlich des 20. Jubiläums der Zeitschrift gibt es diesmal auch zwei Filme pro Ausgabe. Im Fokus jeder DVD steht jeweils ein Schauspieler, der in zwei Spielfilmen bzw. in Episoden von sehr beliebten DDR-Fernsehserien zu sehen ist, darunter unter anderem Angelica Domröse, Armin Mueller-Stahl, Peter Sodann oder Renate Blume. Die DVDs gibt es jeweils zum Monatsanfang als Beilage zu den regulären Super Illu-Heften.

Das Auswärtige Amt im Nationalsozialismus

Das Auswärtige Amt war seit 1933 an der Gewaltpolitik des Nationalsozialismus beteiligt; nach 1945 hat man alles getan, um die schwere NS-Belastung des Amtes und vieler seiner Diplomaten zu vertuschen. Das sind kurz gefasst die Ergebnisse einer unabhängigen Historikerkommission, die seit 2005 die Vergangenheit des Außenministeriums erforscht hat. Zum Wochenausklang gibt es an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung zu den (Medien-)Reaktionen auf „das“ geschichtliche Thema der vergangenen Tage.

18. Oktober 1989: Der Rücktritt von Erich Honecker

„Erich, es geht nicht mehr. Du musst gehen“ – mit dieser Aufforderung läutete Ministerpräsident Willi Stoph in der Sitzung des SED-Politbüros am 17. Oktober 1989 das Ende einer Ära ein. Es waren fast die gleichen Worte, mit denen der angesprochene Erich Honecker 18 Jahre zuvor den Rücktritt seines Ziehvaters Walter Ulbricht erzwungen hatte. Nur einen Tag später verkündete Honecker seinen eigenen politischen Rückzug.

Offene Tür im früheren Geheimbunker der Deutschen Bundesbank

Am 16. und 17. Oktober 2010 öffenen sich die Türen zu einem früheren Geheimbunker der Deutschen Bundesbank im Moseltal. In der 30 Meter unter einem Schulungs- und Erholungsheim befindlichen Anlage in Cochem/Mosel lagerten bis 1988 840 Säcke mit Scheinen einer nie in Umlauf gekommenen D-Mark-Serie – insgesamt angeblich 15 Milliarden D-Mark. Das Geld diente in Zeiten des Kalten Krieges als Notstandswährung, um im Fall einer Hyperinflation als neues Zahlungsmittel für Stabilität in der Bundesrepublik zu sorgen.

'Horch und Guck' (Nr. 69): Die Medienlandschaft der DDR und ihre Folgen

Im Schwerpunktthema der neuen Ausgabe von ‚Horch und Guck – Zeitschrift zur kritischen Aufarbeitung der SED-Diktatur‘ geht es um die Medien in der DDR. Sie sollten gemäß der SED-Klassenkampfrhetorik die „schärfste Waffe der Partei“ sein. Unabhängigkeit war unerwünscht, Parteilichkeit und Staatstreue wurden zur Pflicht eines jeden Journalisten erklärt. Das Heft zeigt, wie Massenmedien und Zensur im SED-Staat funktioniert haben und wie das untergegangene totalitäre System über seine nur äußerlich gewendeten Protagonisten weit in unsere demokratische Gegenwart hineinwirkt.

"Aus Feind wird Freund?" – TV-Reportage zum Ende der NVA 1990

Es war ein einmaliger Vorgang: Vor 20 Jahren hörte eine komplette Armee von einem Tag auf den anderen auf zu existieren. In der „blickpunkt“-Reportage „Aus Feind wird Freund? Als die NVA die Waffen streckte“ setzen sich die ZDF-Autoren Daniela Sonntag und Bernd Weisener mit der Auflösung der Nationalen Volksarmee und dem Neuanfang der Bundeswehr auseinander.

Stiftung EVZ: Umfang der NS-Zwangsarbeit wird oft unterschätzt

Das Ausmaß der Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus wird von den meisten Deutschen unterschätzt. Nur knapp ein Fünftel (19 Prozent) ist sich bewusst, dass zwischen 1939 und 1945 über 13 Millionen Menschen Zwangsarbeit leisten mussten. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft.

ZDF zeigt zwei Dokumentationen über die DDR-Staatssicherheit

Kurz notiert: Zum 20. Jahrestag der deutschen Einheit zeigt das ZDF zwei Dokumentationen über die Aktivitäten des früheren DDR-Geheimdienstes: „Deckname Annett“ schildert die Geschichte einer Frau, die zur Rettung ihrer Familie zur Doppelagentin wurde. Eine Woche später geht es dann um die Frage, inwiefern die Stasi Mordaufträge erteilt hat.

"Beutezug Ost": Rechnungshof kritisiert Privatisierung der DDR-Banken

Gestern hat das ZDF die ‚Frontal 21‘-Dokumentation „Beutezug Ost. Die Treuhand und die Abwicklung der DDR“ ausgestrahlt. Darin wird ein bis heute nicht öffentlich zugänglicher Bericht des Bundesrechnungshofs zitiert, nach dem westdeutsche Banken die Geldinstitute der DDR ab 1990 weit unter Wert erworben haben. Die Rechnungsprüfer stellten als Folge der Bankenprivatisierung sogar eine „Beeinträchtigung des wirtschaftlichen Aufbauprozesses in den neuen Bundesländern“ fest.