AWL Ludwigsfelde


„Wirtschaftsgeschichte der DDR am Beispiel der Unternehmens- geschichte des VEB Industrie-/ Automobilwerke Ludwigsfelde, 1952-1989/94“ – so lautet der Arbeitstitel meines Dissertationsprojektes. Ziel ist es, eine Unternehmensgeschichte zu schreiben, die (wirtschafts-) politische, technologische und soziale Prozesse in der ehemaligen DDR mit der betrieblichen Entwicklung verknüpft.
Die Konzentration auf die Industriewerke Ludwigsfelde erfolgte aufgrund seiner sich mehrfach ändernden Hauptproduktionen, die sehr gut die verschiedenen Schwerpunktziele der DDR-Wirtschaftspolitik illustrieren – Konzentration auf Schwermaschinenbau und Wiederaufrüstung, Konsumgüterproduktion, Prestigeobjekt Flugzeugbau, Energieproblematik – bevor der Betrieb schließlich 1965 in den VEB Automobilwerke Ludwigsfelde umgewandelt wurde und bis 1989 zum größten Nutzkraftwagen-Produzenten der DDR mit einem Exportanteil von teilweise über 70 Prozent aufstieg.
Ganz konkret geht es unter anderem um die folgenden Aspekte: Zielsetzung zur Werksgründung, Wechsel im Produktionsprofil und deren Hintergründe, Auf- und Ausbau der LKW-Produktion (Typen W50, L60), Forschung und Entwicklung im Korsett staatlicher Planvorgaben („wissenschaftlich-technischer Höchststand“), Arbeiteralltag, Einsatz „ausländischer Werktätiger“, Erschließung der Absatzmärkte (auch im „nicht sozialistischen Ausland“), Arbeit der staatlichen Sicherheitsorgane im Betrieb, Kombinatsbildung, Stimmung und Ereignisse im Werk während des Arbeiteraufstandes im Juni 1953, des Mauerbaus 1961 und dem Fall der Mauer 1989/90, Auflösung durch die Treuhand 1990, …

Gerne freue ich mich über Kontakt zu Menschen, die mir bei diesem Vorhaben weiterhelfen können – sei es durch ihre persönlichen Erinnerungen, Kontakthinweise, betriebliche Fotos und Dokumente oder eigene Forschungen in diesem Bereich.

Fotos: Ifa W50-Werbeprospekte (Pritschenfahrzeug, Straßenzugmaschine)