3teilige TV-Doku: Dienen bei der NVA

By | 26. November 2008

Ehrenwache der NVA Der Sender PHOENIX zeigt am Freitagabend (20.15 bis 22.30 Uhr) eine dreiteilige TV-Dokumentation über die Geschichte der Nationalen Volksarmee der DDR (Wiederholung Samstagmorgen, 8.15 bis 10.30 Uhr).
Die ersten beiden Sendungen zeichnen die Entwicklung von der Gründung der NVA 1956 bis zum letzten Zapfenstreich 1990 nach. Dabei geht es unter anderem um den Aufbau und die Formierung der NVA, ihren Aufstieg zur Koalitionsarmee im Warschauer Pakt, die Beinahe-Einmärsche in die CSSR 1968 und Polen 1980 sowie die Situation innerhalb der Armee im Herbst 1989. Zudem wird der Alltag in der Armee geschildert. Bei der geschichtlichen Darstellung setzen beide Dokumentationen vor allem auf Zeitzeugen, die bei der Nationalen Volksarmee gedient haben.


Insgesamt haben von der Gründung der NVA bis zu ihrer Auflösung rund 2,5 Millionen junge Männer den grauen Waffenrock getragen. Anfänglich noch auf dem Freiwilligenprinzip basierend, wurde schon kurz nach dem Mauerbau die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Was offiziell gerne als „Ehrendienst“ verkauft wurde, war für die Rekruten oftmals nur ein mehr oder weniger notwendiges Übel in ihrer Biografie. Wer sich damit nicht abfinden wollte, für den hatte die DDR Anfang der 60er Jahre auf Druck der Kirchen eine besondere Variante entwickelt: Die jungen Männer durften zwar den Dienst an der Waffe verweigern, nicht aber den Armeedienst. Für 18 Monate mussten sie in der Uniform der NVA als Bausoldat bzw. Spatensoldat dienen.
Die Ursprünge und Hintergründe dieser Kriegsdienstverweigerer des Ostblocks beleuchtet die dritte Dokumentation. Sie zeigt auch die Konsequenzen für die oftmals als Drückeberger und Staatsfeinde bezeichneten Verweigerer, etwa die Nichtzulassung zum Studium und weitgehende Einschränkungen bei den beruflichen Perspektiven.
Mehr bei PHOENIX
Dienen bei der NVA (1) – Fahneneid und Eisenschweine
Dienen bei der NVA (2) – Bis zum letzten Zapfenstreich
Dienen bei der NVA (3) – Die Spatensoldaten
Einige Teile aus den ersten beiden Dokumentationen gibt’s bei youtube zu sehen:
Teil 2, Teil 4, Teil 7, Teil 10.

Quelle: PHOENIX
Bild: Ehrenwache der NVA vor dem Mahnmal für den unbekannten Soldaten in Berlin (Michail Jungierek – via Wikipedia, unter dieser Lizenz)
(ENDE) geschichtspuls/26.11.2008/mar