Im Mannheimer Technoseum wird eine der wohl bedeutendsten Sammlungen zur deutschen Rundfunk- und Mediengeschichte entstehen. Hierzu übernimmt es die gesammelten historischen Objekte vom Südwestrundfunk (SWR) und dem Deutsche Rundfunkarchiv (DRA). Dabei handelt es sich um insgesamt rund 5.500 Objekte – vom alten Rundfunkempfänger über Mikrofone bis zum komplett erhaltenen Rundfunkstudio aus den 1960er Jahren.
„Mit den Sammlungen von SWR und DRA können wir unsere eigenen Bestände mit Objekten zur Mediengeschichte erheblich erweitern und markant aufwerten“, freut sich Thomas Kosche, Sammlungsleiter des Technoseum. Auf diese Weise werde eine der größten und umfassendsten Sammlungen dieser Art in Europa entstehen.
Bis Ende dieses Jahres sollen sämtliche Objekte nach Mannheim überführt werden. Sie werden dann vom Technoseum dauerhaft erhalten, wissenschaftlich bearbeitet und im Rahmen von Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. So ist zum Beispiel vorgesehen, im Rahmen der derzeit stattfindenden Überarbeitung der Dauerausstellung des Museums dem Thema Kommunikation und Mediengeschichte einen eigenen Bereich zu widmen. Dieser soll voraussichtlich bis 2017 fertiggestellt sein – und dann auch eine Auswahl von Objekten des SWR und DRA zeigen.
Die SWR-Bestände umfassen etwa 3.800 Objekte, die aus den Anfangszeiten des SDR und SWF stammen und bis weit in die 1990er Jahre der Nachfolgeanstalt SWR reichen. Darunter befinden sich komplette Produktions- und Sendetechnikanlagen, zahlreiche Plattenspieler, Mikrofone und Rundfunkempfänger sowie ein komplett erhaltenes Rundfunkstudio aus den 1960er Jahren. „Diese wertvolle Sammlung erzählt Geschichte, und zwar Technikgeschichte, Rundfunkgeschichte und Mediengeschichte“, erklärt SWR-Intendant Peter Boudgoust. Daher habe man ein großes Interesse daran, dass die Sammlung als ein Ganzes erhalten, dokumentarisch erschlossen und der Öffentlichkeit präsentiert werde.
Weitere 1.700 Objekte bekommt das Technoseum aus den Beständen des Deutschen Rundfunkarchivs in Frankfurt am Main und Potsdam-Babelsberg. Diese reichen bis in die 1910er Jahre zurück und umfassen vor allem Endgeräte wie Rundfunkempfänger und Fernseher, darunter auch eine größere Anzahl von Geräten aus DDR-Produktion. Zusammengetragen wurde diese Sammlung vom Verein Deutsches Rundfunkmuseum, der zwischen 1967 und 1997 unterhalb des Berliner Funkturms ein Museum betrieb. Nach dessen Auflösung kamen die Bestände in die Obhut des DRA.
Quelle: SWR
(Ende) geschichtspuls/01.08.2014/mar