Aus der Abteilung Agitation & Propaganda

YouTube-Video: Kinder-Ferienlager der DDR-Staatssicherheit 1977

By | 9. August 2010

Der „Zeittaucher“ Christian Jung hat bei YouTube einen ehemals geheimen „Dokumentarfilm“ des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR aus dem Jahr 1977 gefunden. Der vermutlich hausinterner Propagandastreifen mit dem Titel „Immer lebt die Sonne“ zeigt, wie Kinder aus Stasi-Familien während der Sommerferien in Kriegsspielen gedrillt und ihnen spätere Einsätze im Kalten Krieg schmackhaft gemacht wurden. Die fahrtauglichen Miniaturpanzer dürften dabei sicherlich der Traum eines jeden Jungen gewesen sein…

(Die teilweise überbelichteten Filmabschnitte dienen übrigens dem Persönlichkeitsschutz der Kinder.)
Im Anschluss an das Kinderlager-Filmchen gibt es noch einen weiteren Lehrfilm zum Fahrtraining für die Personenschutzkommandos der Stasi aus dem „Filmstudio Agitation“. Ich habe beide Filme und einige andere bereits im vergangenen Jahr im Berliner Zeughaus-Kino bei einer Präsentation durch die Stasi-Unterlagenbehörde gesehen. Schön, dass es die Propagandastreifen jetzt auch bei YouTube für alle zugänglich gibt…

Quelle: Zeittaucher, YouTube
(Ende) geschichtspuls/09.08.2010/mar

4 thoughts on “YouTube-Video: Kinder-Ferienlager der DDR-Staatssicherheit 1977

  1. Meiffe

    Stimmt, die Kinder werden da so was von GEDRILLT.
    Glücklicherweise gibt es so etwas in der BRD natürlich nicht. Hier finden keine Maßnahmen statt, um Schüler und Jugendliche auf die Bundeswehr aufmerksam zu machen um später in reelle Kriege zu ziehen. (Irak , Afghanistan, Jugoslawien)
    http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/mediabild?yw_contentURL=/C1256EF40036B05B/W27LHJBH570INFODE/content.jsp
    http://bildungsklick.de/a/72829/jugendoffiziere-als-lehrer/
    http://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-an-schulen-kameraden-im-klassenzimmer-1.15788
    Diese Zustände gab es natürlich nur in der DDR 🙂 – das allerdings ist ja vorbei – wie sieht es mit der heutigen Realität aus und dem „drillen“ der Schüler und Jugendlichen?

  2. Martina Hiebsch

    Kinder wurden nicht gedrillt in der DDR, wer das als Eltern geduldet hat, war selbst schuld! Ich bin Mutter von drei erwachsenen Kindern und war im Statsapparat, Volksbildung als Sekretärin und Horterzieherin tätig, parteilos. Meine Kinder und Schüler, Klassen 1-4, wurden von mir nicht gegen die BRD und ihre dort lebenden Verwandten aufgehetzt, Bildungs-und Erziehungsplan wurde vorgeschrieben, der von mir teilweise abgewandelt wurde, da ich immer auf der Seite der Kinder stand, die Eltern mit meiner Arbeit zufrieden, wurde ich fristlos entlassen.
    Von der Stasi wurde ich(64Jahre) ständig überwacht, was mir erst im Laufe der Jahre bewußt wurde. 1986 reiste ich mit meiner Familie aus der DDR aus. Von der Stasi wurde ich teilweise respektiert und geachtet, als meine Kinder von Lehrern teilweise geschlagen und aufgehetzt wurden, in der DDR zu bleiben.
    Meine Kinder waren damals 7, 12 und 14 Jahre alt.Später hatte ich in der BRD von meinem Mann erst erfahren, daß meine 3 Kinder in der DDR bleiben sollten, die Ehe sollte Blitzgeschieden werden, ich hätte sofort ausreisen können.
    Hätte ich das in der DDR bereits erfahren, hätte ich umgehend bei der Stasi vorgesprochen.
    Seit 1982 bin ich Frührentnerin und konnte erstmals 1983 in die BRD reisen. Seit 1969 hatte ich ständig Kontakte zu Ärzten in der BRD und Bundesregierung.
    Thema „Zwangsadoptionen in der DDR“, wurden Hausbesuche vorwiegend bei alleinerziehenden Müttern durchgeführt, Klassenlehrerin war mitunter Kontaktperson zum Jugendamt.
    Diese Besuche mit durchzführen, habe ich mich widersetzt, mich interessierte nur das „Kind“; ob es ordentlich und sauber, zu essen und zu trinken hatte, nicht mißhandelt wurde, zur Schule kam.
    Ich widersetzte mich seit meiner Jugend in der DDR mit Anstand und Respekt.

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