Otto Hahn gilt als Pionier der deutschen Radioaktivitätsforschung. 1939 entdeckte er zusammen mit Fritz Strassmann die Kernspaltung (Vor 70 Jahren: Entdeckung der Kernspaltung). Die Folgen dieser Entdeckung, für die er später mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde, waren ihm damals aber noch nicht bewusst. „Ich war unsagbar erschrocken und niedergeschlagen, der Gedanke an das große Elend unzähliger unschuldiger Frauen und Kinder war fast unerträglich“, erinnerte sich Hahn später an den 6. August 1945, als ihn ein britischer Geheimdienstoffizier über den Abwurf einer amerikanischen Atombombe über Hiroshima unterrichtete.
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Wie andere Wissenschaftler auch sah sich Hahn einmal mehr mit der Frage nach der Verantwortung des Wissenschaftlers für sein Handeln konfrontiert. Mit den todbringenden Folgen der Forschung hatte er sich aber auch schon während des Ersten Weltkrieges auseinandersetzen müssen, als er zusammen mit anderen Wissenschaftlern wie James Franck und Gustav Hertz bei der Entwicklung der Kampfstoffe Grünkreuz und Blaukreuz half. Angeblich sei Hahn erschüttert gewesen vom Anblick der ersten Giftgas-Opfer in den Schützengräben. In seiner Autobiografie schreibt der Chemiker aber auch von einer Verrohung der Gefühle: „Der ständige Umgang mit diesen starken Giftstoffen hatte uns so weit abgestumpft, dass wir beim Einsatz an der Front keinerlei Skrupel hatten.“
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich Hahn als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft gegen den militärischen Einsatz der Kernenergie und die atomare Aufrüstung der Bundeswehr ein. Beständig warnte er vor den Gefahren radioaktiver Verseuchung und wurde dafür auch mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
Am 28. Juli 1968 starb Otto Hahn im Alter von 89 Jahren in Göttingen. Anlässlich seines 40. Todestages gibt es bei Spektrum Direkt einen Rückblick auf das Leben des „Großvaters der Atombombe„. Eine ähnliche Würdigung des „Entdeckers der Atombombe“ findet sich auch (bereits zum 125. Geburtstag im Jahr 2004) auf „pro-physik.de„.
Mit Quellen von: Spektrum Direkt, pro-physik.de, frankfurt-live.com
(ENDE) geschichtspuls/28.07.2008/mar
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