Das Auswärtige Amt war seit 1933 an der Gewaltpolitik des Nationalsozialismus beteiligt; nach 1945 hat man alles getan, um die schwere NS-Belastung des Amtes und vieler seiner Diplomaten zu vertuschen. Das sind kurz gefasst die Ergebnisse einer unabhängigen Historikerkommission, die seit 2005 die Vergangenheit des Außenministeriums erforscht hat. Zum Wochenausklang gibt es an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung zu den (Medien-)Reaktionen auf „das“ geschichtliche Thema der vergangenen Tage…
Beim Auswärtigen Amt:
- Das Amt und die Vergangenheit
- Das Auswärtige Amt zur unabhängigen Historikerkommission
- Rede des Bundesministers Guido Westerwelles anlässlich der Übergabe der Studie der Unabhängigen Historikerkommission
- allgemein: Die Geschichte des Auswärtigen Amts
- Webseite der Historikerkommission
In den Medien:
- Auswärtiges Amt: Die Diplomaten des Holocaust (ZEIT Online)
- Schmutzige Diplomaten (NZZ Online)
- Deutsche Diplomaten: Die schwankenden Gestalten aus der Nazizeit (Frankfurter Rundschau)
- Studie über Auswärtiges Amt: „Aktiv an der Judenvernichtung beteiligt (taz.de)
- Arbeit am Mythos: Über die Zählebigkeit der Legende von den ehrbaren Diplomaten (taz.de)
- Studie zur NS-Zeit: Verbrechen des Auswärtigen Amts beschämen Westerwelle (Spiegel Online)
- Marga Henseler: Sie brachte das Lügengebäude ins Wanken (FAZ.net)
- Vergangenheitsbewältigung: Ministerien scheuen vollständige Nazi-Aufklärung (Spiegel Online)
- Nazi-Diktatur: Das Ende der Weizsäcker-Legende (Norbert Frei, Mitglied der Historikerkommission, über das Selbstverständnis des Amtes und die Beteiligung von Diplomaten am Judenmord – ZEIT Online)
- Im Gespräch: Richard von Weizsäcker – „Es geht hier nicht um meinen Vater“ (FAZ.net)
- Nazi-Vergangenheit: Fischer knöpft sich alte Diplomaten-Elite vor (Spiegel Online)
- „Muss man Genscher fragen, warum dies nicht früher möglich war“ (Moshe Zimmermann, Mitautor der Studie, im Gespräch mit der taz)
- Steinmeier kritisiert Willy Brandt: „Ein eher betrübliches Kapitel“ (FAZ.net)
- Kritik an der Studie: „Da werden nicht die Verdienste genannt (Zeithistoriker Christian Hacke im Gespräch mit dem Deutschlandfunk über einseitige Stigmatisierungen)
- Das Auswärtige Amt: Kein Hort des Widerstandes (Themenseite bei Spiegel Online)
- Die Verstrickung: Das Auswärtige Amt und der Nationalsozialismus (Themenseite bei FAZ.net)
Hintergrund: Die Unabhängige Historikerkommission zur Aufarbeitung der Geschichte des Auswärtigen Amts in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik wurde im Jahr 2005 vom damaligen Außenminister Josef Fischer berufen. Die Studienergebnisse sind jetzt als Buch erschienen: „Das Amt und die Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und der Bundesrepublik“, München 2010, 34,95 Euro.
Quelle: siehe Links
(Ende) geschichtspuls/28.10.2010/mar
Mich interessiert die Zeit 1800 bis 1914 im Raum Berlin und Teltow