Die Arbeiten an den zehn 45-Minuten-Filmen der ZDF-Reihe „Die Deutschen“ dauerten rund vier Jahre. Doch der Aufwand hat sich für den Mainzer Sender gelohnt: Bei den Deutschen sind die Geschichtsdokumentationen auf großes Zuschauerinteresse gestoßen. Im Schnitt sahen 5,04 Millionen Zuschauer die ersten acht Folgen. Damit erzielte die Reihe bislang einen Marktanteil von 15,9 Prozent, wie das ZDF erfreut vermeldet.
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Auch das programmbegleitende große Online-Special finde „enorme Resonanz“: Mittlerweile seien schon über 6,5 Millionen Seitenabrufe erfolgt. Die Online-Videos der bisher ausgestrahlten acht Folgen verzeichneten bereits über 1,8 Millionen Abrufe. Dabei sei das Video der Auftaktfolge, „Otto und das Reich“, mit knapp 430.000 Abrufen das erfolgreichste des laufenden Jahres in der ZDF-Mediathek.
Angesichts dieses Erfolges denkt man in Mainz offenbar über ein Anschlussprojekt für die TV-Geschichtsreihe nach (wie Spiegel-Online schreibt). „Die große Publikumsresonanz ist eine ideale Steilvorlage für uns, neue Themen ins Auge zu fassen“, sagte demnach Guido Knopp, Redaktionsleiter Zeitgeschichte beim ZDF. Die deutsche Geschichte sei reich an Facetten.
Sollte das ZDF tatsächlich die Serie „Die Deutschen“ fortführen, dürfte sich Knopp aus chronologischen Gründen sehr bald wieder in seinem bekannten Metier der NS-Dokumentationen bewegen (wie „Hitlers Helfer“, „Hitlers Krieger“, „Hitlers Frauen“ oder „Sie wollten Hitler töten“) – und die er zum Jahresanfang schon mal als vergangenen Teil der TV-Geschichte bezeichnet hat.
Quelle: ZDF, Spiegel Online
(ENDE) geschichtspuls/25.11.2008/mar
Das war auch wirklich eine tolle Reihe, ich hab die einzelnen Teile auch alle miteinander gesehen und muss gestehen, ich war begeistert. Selten sieht man geschichtliche Dokumentationen, die so interessant aufbereitet werden. Einfach perfekt, wenn das fortgeführt würde, in dem Stil wie die bisherigen Teile, dann werde ich mir die garantiert auch anschauen. Sowas findet man ja leider nur noch selten, aber bei solchen Produktionen sehe ich dann auch ein, warum ich die GEZ zahle 😉
Die Sendungen werden allgemein viel zu unkritisch beurteilt. Die Bewertung wird zu einseitig an Quoten gemessen, und am „Wohlbefinden“ der Zuschauer. Das sagt jedoch nichts zur Qualität aus. Mit kurzen Sätzen ausgedrückt, – einer enormen Quantität an Sendungen, steht eine fragwürdige Aussage gegenüber.
Thema NS-Zeit, dem Hauptmetier, – es werden zu wenig die Mechanismen gezeigt, die das System möglich machten, bzw. werden diese einseitig, hptsl. nur in der Führung verortet. Zeitzeugen, die immer nur von der „Schrecklichkeit des Krieges“ (Bomben/Vertreibung/Russen) erzählen, helfen nicht weiter, da diese nur von den Symptomen erzählen. Der Zuschauer bekommt durch die Gewichtung eine eigene Opferrolle stark vermittelt, während die ganze Motivvielfalt der Täter gar nicht, oder stark untervertreten ist. Die NS-Führung wird dämonisiert (Hitler = Teufel), und somit die Ereignisse mehr in das „Schicksalhafte“ verschoben. Das ganze Thema der Opfer in Osteuropa, wird quantitativ wenig, oder nicht behandelt. Die Verheerenden Vernichtungen, die diese Völker haben erfahren müssen, spielen auch bei den zeitgeschichtlichen Betrachtungen des Kalten Krieges kaum eine Rolle.
Ich finde es sehr gefährlich den dokumentarischen Charakter der Send. aus dem Haus Knopp überzubewerten, die mehr einen gewissen Untehaltungszweck erfüllen sollen, und dieses sehr subtil verschleiern.