1.500 Filme der Nationalen Volksarmee der DDR aus den Beständen des Bundesarchivs sind jetzt in sendefähiger Qualität zugänglich. Darunter befinden sich Titel wie „Auf Wacht an der Staatsgrenze“, „Grenzsoldaten in Berlin“, „Berliner Kinder bei den Grenzsoldaten“ oder „Der Schlag hat gesessen“, in dem Walter Ulbricht den NVA-Soldaten für ihre Grenzsicherung dankt. Über Grenzsoldaten in der Wendezeit berichten die Sequenzen „Grenzdurchbruch ’89“ oder „NVA – ade!“. Kurz vor Schließung des Filmstudios waren zudem die „Verweigerer im Dienst“ und der Zivildienst im Gesundheitswesen ein neues Thema.
Weitere Dokumentationen, Ausbildungsfilme sowie Filmmagazine richteten sich vorwiegend an Soldaten und dienten der politischen Motivation innerhalb der Armee und der sozialistischen Wehrerziehung. „Die Schule der Tapferkeit“ bereitete psychisch wie physisch auf das richtige Verhalten im Gefecht vor, sparte dabei auch das Thema „Angst“ nicht aus. Durchaus unerwartet findet sich die Satire als Genre, um beispielsweise im Film „Zum weißen Kobold“ die Folgen übermäßigen Alkoholkonsums in der Armee zu schildern.
NVA-Filme als DVD-Sammlung erhältlich
Die Produktionen des 1960 gegründeten Armeefilmstudios, des späteren Filmstudios der NVA, gingen mit seiner Auflösung 1991 in das Eigentum des Bundesarchivs über. Exklusiver und weltweiter kommerzieller Auswerter ist in dessen Auftrag der Progress Film-Verleih in Berlin. Professor Jürgen Haase, Geschäftsführer von Progress: „Natürlich verfügen wir mit knapp 6.000 DEFA-Dokumentarfilmen bereits über einen großen Filmschatz aus der DDR. Aber das NVA-Material liefert auch uns unbekannte und außergewöhnliche Bilder und Erkenntnisse.“
Den künftigen benutzerfreundlichen Service betont der Leiter der Abteilung Filmarchiv im Bundesarchiv Karl Griep: „Zur Ansicht im Bundesarchiv und für den Verleih stehen hier DVD-Videos zur Verfügung. Darüber hinaus können professionelle Nutzer und Privatleute Kopien in digitaler Form unmittelbar und aus einer Hand über Progress erhalten.“
Unter dem Titel „Damals bei der NVA“ ist zudem im Verlag Breucom Medien für den Home Entertainment Bereich eine vierteilige DVD-Reihe mit einer Spieldauer von 48 Stunden erschienen. Sie enthält eine Auswahl von 156 NVA-Filmen, die nach Inhalt und Stichworten durchsucht werden können und lexikalisch erläutert sind.
Weitere Informationen, Fotos und Videoclips:
www.bundesarchiv.de/NVA-Filme
Liste der NVA-Filme, 1955-1991 (.pdf-Datei, 197 Seiten)
Breucom Medien Shop (NVA-Filmreihe)
Nachtrag: NVA-Propagandafilme bei einestages.de
Quelle: Bundesarchiv
Foto: BArch (Screenshot, beschnitten)
(ENDE) geschichtspuls/08.04.2008/mar
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Schade dass ich erst jetzt über diesen Artikel gestolpert bin. Und Danke für die Links – da werde ich gleich mal vorbeischaun. Ein bisschen Ostalgie (: