Im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit bewahren und pflegen viele Unternehmen ihre Geschichte, indem sie Archive und Sammlungen einrichten. So auch bei der Deutz AG, die mit ihrer historischen Motorensammlung einen umfassenden Einblick in ihre über 140jährige Geschichte des Verbrennungsmotorenbaus gibt. Die Anfänge der Sammlung gehen auf den Schöpfer des Viertaktmotors, Nicolaus August Otto, zurück. Er gründete 1864 mit dem Ingenieur und Zuckerfabrikanten Eugen Langen in Köln die N.A. Otto & Cie., die erste Motorenfabrik der Welt und Vorläuferin der heutigen Deutz AG.
Neben dem Deutz-Motor Nr. 1, einer atmosphärischen Gaskraftmaschine aus dem Jahr 1867, erwarb N.A. Otto ab 1875 zu Studienzwecken auch fremde Motoren. Die Sammlung wuchs schnell und konnte bereits 1925 der Öffentlichkeit in einem Werksmuseum zugänglich gemacht werden. Während der Kriegsjahre wurden die Exponate an Standorten außerhalb Kölns untergebracht, weshalb die Sammlung weitgehend unbeschadet erhalten blieb.
1964, zum 100jährigen Bestehen des Unternehmens, erhielt die Motorensammlung einen würdigen Platz in einem eigenen Gebäude vor dem neuen Hauptverwaltungsgebäude der damaligen Klöckner-Humboldt-Deutz AG in Köln. Bereits wenige Wochen nach der Eröffnung des Museums zeigte sich das große Interesse der Öffentlichkeit an dieser einmaligen Techniksammlung. Mehr als 30.000 Besucher pro Jahr informierten sich über die Entwicklungsgeschichte des Verbrennungsmotors.
Das Museum existierte bis zum Verkauf des Verwaltungsgebäudes 1992. Danach war die historische Motorensammlung fast 15 Jahre lang nicht der Öffentlichkeit zugänglich. Mit dem Umzug der Unternehmenszentrale von Köln-Deutz nach Köln-Porz Ende 2006 erhielt auch die Motorensammlung im neuen „Technikum“ in Köln-Porz wieder einen angemessenen Standort.
Am 27. August 2007 wurde die Ausstellung als Teil des unternehmenseigenen Ausstellungs- und Tagungszentrums wiedereröffnet. Sie dokumentiert darüber hinaus Köln als Wiege der Weltmotorisierung und macht die historische Bedeutung der Stadt als Wirtschafts- und Technologiestandort deutlich. Die Sammlung kann nach Voranmeldung und im Rahmen einer Betriebsbesichtigung besucht werden.
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Quelle (Text und Bilder): Deutz AG
(Bilder: erster luftgekühlter Deutz Diesel-Motor von 1941, Deutz-Museum 1964, Deutz Technikum)
(ENDE) geschichtskombinat/29.10.2007/mar