Vergangene Woche traf die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft in ihrem 800. Länderspiel mit der Schweizer Auswahl zusammen. Es war ein Spiel mit historischer Bedeutung: Immerhin fand vor einhundert Jahren, am 5. April 1908, ebenfalls in Basel, das erste deutsche Länderspiel statt. Allerdings nahm damals in Deutschland noch kaum jemand Notiz von diesem Ereignis, wie WELT Online festhält. So gab es in der »Berliner Morgenpost« gerade mal 15 Zeilen mit den Namen der Spieler.
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Zur Zusammensetzung der Mannschaft hatte dabei der 1900 gegründete Deutsche Fußballbund (DFB) – weniger leistungsorientiert, dafür sehr demokratisch – beschlossen, die Positionen durch die einzelnen Landesverbände besetzen zu lassen. So nominierte der Mitteldeutsche Verband die Abwehr, der Süddeutsche stellte fast die ganze Sturmreihe und der kleine Berliner Verband durfte wenigstens den Torwart benennen.
Am Vorabend des ersten deutschen Länderspiels trafen sich die Spieler in Basel. Doch statt Spielersitzung und Vorbereitungstraining für die zusammengewürfelte Truppe gab es Anstandsunterricht für das nach dem Spiel anstehende Bankett. Das schlug sich dann auch im Ergebnis nieder: Am Ende hieß es 5:3 für die Schweiz – für ihre „Nati“ der erste Sieg im dritten Länderspiel.
Seither sind die Eidgenossen allerdings zum Lieblingsgegner der Deutschen avanciert, wie die Neue Zürcher Zeitung in einem Rückblick etwas betrübt feststellt: Gegen keinen Gegner habe die deutsche Nationalmannschaft öfter gespielt, gegen keine Nationalmannschaft häufiger gewonnen. Das habe sich auch beim jüngsten 0:4 mal wieder gezeigt.
Quelle: WELT Online, NZZ Online
(ENDE) geschichtspuls/04.04.2008/mar
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