ZDF-Historiker Knopp: DDR-Aufarbeitung wird großes Thema im TV

By | 30. Januar 2008

Kurz notiert: Nach den langjährigen Erfolgen mit Dokumentationen über die NS-Zeit will sich der ZDF-Starhistoriker Guido Knopp nun verstärkt neuen Themenfeldern zuwenden. „Der 20. Jahrestag der friedlichen Revolution wird ein großes Thema bei uns sein“, sagte er der Zeitung „DIE WELT“ anlässlich eines Interviews zu seinem 60. Geburtstag. Im Sommer 2009 werde hierzu unter anderem ein Dreiteiler über DDR-Flüchtlinge mit dem Titel „Die verdammte Mauer“ ausgestrahlt.


Dabei habe man auch neuere Umfragen im Auge, nach denen im Bewusstsein gerade jüngerer Menschen vor allem die vermeintliche „soziale Gerechtigkeit“ das Bild der SED-Diktatur präge. „Wir wollen ein breites Publikum auch gerade im ehemaligen Westdeutschland informieren, dass die DDR kein «Wohlfühl-Reservat von Honeckers Gnaden» war, sondern eine Diktatur, die Andersdenkende geschurigelt hat“, sagte Knopp unter Verweis auf den Programmauftrag. Man müsse und wolle zeigen, „was der ostdeutsche Staat war und was ihn ausgemacht hat“. Dazu zähle auch die Fratze des Regimes. Das sei genau die Aufgabe von ihm und seinem Team.
Ausführliche Serien zur Zeit des Nationalsozialismus gehören laut Knopp dagegen der Vergangenheit an. Hierzu werde man beim ZDF „sicher keine Sechsteiler mehr produzieren, sie sind TV-Geschichte“.

Quelle: Welt Online
(ENDE) ddr-geschichtsblog/30.01.2008/mar