BMJ-Ausstellung zur NS-Justiz dauerhaft in Berlin

By | 27. Juni 2008

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat dem Land Berlin die Ausstellung „Im Namen des Deutschen Volkes – Justiz und Nationalsozialismus“ für eine dauerhafte Präsentation übergeben. Die ursprünglich 1989 vom Bundesministerium der Justiz erarbeitete und seither in 43 deutschen Städten gezeigte Ausstellung wird künftig im Gebäude des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg an der Berliner Hardenbergstraße gezeigt.


Die Ausstellung beschäftigt sich in drei Abschnitten mit der Justiz im Nationalsozialismus, ihrer Vorgeschichte in der Weimarer Republik, und der Frage, wie die bundesdeutsche Justiz mit ihrer Vergangenheit umgegangen ist. Sie entstand 1989 als ein später Beitrag zur Auseinandersetzung mit der NS-Justiz und ihren Folgen – einer Auseinandersetzung, der sich die bundesdeutsche Justiz in den 50iger und 60iger Jahren nicht in dem erforderlichen Maße gestellt hat, wie vom Bundesjustizministerium eingeräumt wird.
Erst in den 80er Jahren habe das Ministerium damit begonnen, die Justizgeschichte aufzuarbeiten und sie in dieser Ausstellung zu dokumentieren. Das geschah spät, viel zu spät“, räumte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries beim Übergabe-Festakt in Berlin ein. Doch wenn über die Verbrechen der NS-Justiz heute weitgehend Klarheit in der Öffentlichkeit bestehe, dann habe dazu auch diese Ausstellung beigetragen. „Sie war und ist ein wichtiger Beitrag zur historischen Selbstreflexion der deutschen Justiz. Und sie sollte für alle Juristinnen und Juristen eine Mahnung sein, sich der besonderen Verantwortung ihres Tuns stets bewusst zu sein“, sagte Zypries weiter.
Auf insgesamt 124 Tafeln zeigt die Ausstellung in übersichtlicher Form etwa 2.000 Dokumente und Bilder und erläuternde Begleittexte. Dabei werden wichtige Aspekte der historischen und ideologischen Grundlagen der NS-Justiz, der Einflussnahme der Partei auf die Justiz und der Zusammenarbeit zwischen Justiz, NSDAP und SS aufgezeigt. Anhand dokumentierter Einzelschicksale wird den Betrachtern die Zeitgeschichte eindrucksvoll nahe gebracht.
Die Ausstellung ist ab sofort zu sehen im Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, Hardenbergstr. 31, montags bis donnerstags von 7.00 bis 15.45. Uhr und freitags von 7.00 bis 14.30 Uhr.

Quelle: Bundesministerium der Justiz
(ENDE) geschichtspuls/24.06.2008/mar