Vor 40 Jahren: Ohrfeige für Bundeskanzler Kiesinger

By | 7. November 2008

Am 7. November 1968 wurde Beate Auguste Klarsfeld mit einem „Schlag“ weltberühmt. Beim Bundesparteitag der CDU in Berlin verpasste sie dem damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) aus einem Pulk von Autogrammjägern heraus eine Ohrfeige. Hintergrund war Kiesingers umstrittene Rolle im Nationalsozialismus. Bereits fünf Monate zuvor (am 2. April 1968) hatte die 29-Jährige eine Rede Kiesingers im Bundestag mit dem Ruf „Nazi, tritt zurück!“ gestört. Mit dem Schlag ins Gesicht wollte sie der Weltöffentlichkeit zeigen, „dass ein Teil des deutschen Volkes sich dagegen auflehnt, dass ein Nazi an der Spitze der Bundesregierung steht“.
In einem Interview mit dem Radiosender SWR (rtf-Datei) berichtete Klarsfeld 2006 vom Moment der Tat: „In dem Augenblick, in dem ich hinter ihm stand, war es ’ne Leichtigkeit. Es ist nicht genau ’ne Ohrfeige geworden aber zumindest ist es ins Auge gegangen und darum das symbolische Bild – er musste sich dann diese braune Brille aufsetzen, was noch mal an seine braune Vergangenheit erinnerte.“
Mehr zum Thema:
Beate Klarsfeld: Eine Ohrfeige und vierzig Jahre Arbeit (netzeitung)
Klatsche für den Kanzler (einestages.de)
Beate Klarsfeld über ihren Kampf gegen Nazis: „Wir haben unser Leben eingesetzt“ (wdr.de)

Quelle: siehe Links
(ENDE) geschichtspuls/07.11.2008/mar

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