Watergate-Affäre: "Deep Throat" ist verstummt

By | 19. Dezember 2008

Mal wieder ein kurzer Blick über den deutschen Tellerrand: In den USA ist Ex-FBI-Vizechef Mark Felt – unter dem Pseudonym „Deep Throat“ der zentrale Informant in der Watergate-Affäre – im Alter von 95 Jahren gestorben. Ab Juni 1972 hatte Felt den „Washington Post“-Redakteur Bob Woodward mit entscheidenden Informationen über missbräuchliche Machtpraktiken unter US-Präsident Richard Nixons versorgt. Erst 2005 gab Felt seine Rolle im Watergate-Skandal preis – um mit den Mediengeldern für Exklusivberichte und Interviews die Ausbildung seiner Enkel zu finanzieren.


Hintergrund: 1972 brachen Helfer Nixons in das Wahlkampfhauptquartier der Demokraten im Watergate-Hotel von Washington ein und wurden dabei verhaftet. Die bei ihnen gefundene technische Ausrüstung ließ darauf schließen, dass sie versucht hatten, Abhörwanzen zu installieren und Dokumente zu fotografieren. Angestoßen durch die Recherchen von Woodward und seines Kollegen Carl Bernstein kam es zur Aufdeckung immer weiterer Vergehen, die teils auf direkte Anweisung des Weißen Hauses begangen worden waren. Um einem Amtsenthebungsverfahren („Impeachment“) zu entgehen, trat Nixon schließlich am 9. August 1974 zurück. Damals schwor er, „Deep Throat“ zu finden – doch es gelang ihm nie. Der Skandal und die Enthüllungen wurden später im berühmten Politkrimi „Die Unbestechlichen“ mit Dustin Hoffmann (Bernstein) und Robert Redford (Woodward) verfilmt.
Mehr zu Mark Felt (alias „Deep Throat“):
Die Quelle ist versiegt (Süddeutsche Zeitung)
Nachruf: Deep Throat – der FBI-Mann, der Nixon stürzte (WELT Online)
‚Deep Throat‘ Mark Felt Dies at 95 (Washington Post)
Watergate Deep Throat Deat at 95 (New York Post)

Quelle: siehe Links
(ENDE) geschichtspuls/19.12.2008/mar