Versteck für die Notfall-Währung

Offene Tür im früheren Geheimbunker der Deutschen Bundesbank

By | 12. Oktober 2010

Kurz notiert: Am 16. und 17. Oktober 2010 öffenen sich die Türen zu einem früheren Geheimbunker der Deutschen Bundesbank im Moseltal. Die 30 Meter unter einem Schulungs- und Erholungsheim befindliche Anlage wurde ab 1962 in einem Wohngebiet in Cochem ausgebaut. Bis 1988 lagerten hier 840 Säcke mit Scheinen einer nie in Umlauf gekommenen D-Mark-Serie („BBk-Serie II“) – insgesamt angeblich 15 Milliarden D-Mark. Das Geld diente in Zeiten des Kalten Krieges als Notstandswährung, um im Fall einer neuen Hyperinflation als neues Zahlungsmittel für Stabilität in der Bundesrepublik zu sorgen.
Die Ersatzgeld-Serie wurde 1988 vernichtet, vermutlich infolge nicht mehr ausreichender Fälschungssicherheit. Gleichzeitig wurde die Bunkeranlage geräumt. Das Schulungsheim wurde noch bis 1994 betrieben. Heute steht es leer. Vor Ort gibt es derweil Pläne, die Anlage zum Bestandteil touristischer und pädagogischer Konzepte zu machen. So soll der Kalte Krieg auch an der Mosel dauerhaft erlebbar werden.
„Cochems geheimer Bundesbank-Bunker. Führungen durch das deutsche Fort Knox“ – am 16. und 17. Oktober 2010, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Weitere Informationen zu Anfahrt, Kosten und erbetener Anmeldung gibt es unter bunker-doku.de.

Mehr zum Bundesbank-Bunker in Cochem/Mosel:

Deutsche-Mark-Ersatzserie „BBk II“ (wikipedia)
Wenn sich Banker einen Bunker bauen: Der Ausweichsitz der Deutschen Bundesbank im Moseltal (Ausweichsitz.de)
Ersatzwährung für den Kriegsfall: Geheimbunker wird geöffnet (n-tv.de)
Geheimbunker der Bundesbank: Notgroschen für den Dritten Weltkrieg (Süddeutsche Zeitung)
Vergessene Orte: Der geheime Bunkerschatz der Bundesbank (einestages)

Quelle: siehe Links
(Ende) geschichtspuls/12.10.2010/mar