Noch ein kurzer Nachtrag: Im Januar feiern wir auch das Jubiläum eines wichtigen Meilensteins in der Geschichte der deutschen Verkehrssicherheit. Zum 1. Januar 1961 wurde in der deutschen Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung die Einführung der Plakettenpflicht für die Hauptuntersuchung von Kraftfahrzeugen eingeführt. Seitdem klebt der runde, meist „TÜV-Plakette“ genannte Aufkleber auf dem hinteren Kennzeichen von Kraftfahrzeugen in Deutschland. War die erste Plakette 1961 noch weiß, etablierte sich seit 1974 das bis heute gültige, jährlich wechselnde Farbschema orange, blau, gelb, braun, rosa und grün.
Wichtigster Grund für die Einführung der Plakette war die Verkehrssicherheit auf den Straßen. Angesichts erheblich steigender Unfallzahlen – zunehmend auch wegen technischer Mängel an den Fahrzeugen – beschloss der Gesetzgeber damals die Einführung der Plakettenpflicht.
Zwar war die technische Prüfung von Kraftfahrzeugen bereits seit 1930 vorgesehen und die Behörden verschickten seit 1951 „Einladungen“ zu regelmäßigen Kfz-Überprüfung, der späteren Hauptuntersuchung, an die Halter. Doch viele ignorierten einfach die Aufforderung. Wirksame Kontrollmechanismen gab es nicht, denn es fehlte an Personal. Mit der neuen Plakette konnten die Ordnungshüter nun säumige Verkehrssünder, die ihrer Vorführpflicht nicht nachkamen, auch aus größerer Entfernung am Siegel auf dem hinteren Kennzeichen sofort erkennen.
Blechlawine überrollte die Prüfstellen
Zur Einführung der neuen Plakettenpflicht 1961 wurden die Prüfstellen regelrecht von einer Blechlawine überrollt. Egon Seul, damals Sachverständiger bei TÜV Rheinland in Köln, erinnert sich an die damalige Situation: „Zeitweise drängelten sich bis zu 400 Fahrzeuge auf dem Hof. Der Ansturm war kaum zu bewältigen.“ Deshalb eröffnete TÜV Rheinland eine „Zweigstelle“ auf einem nahe gelegenen Parkplatz. Dort gab es keine Halle. Bei Wind und Wetter mussten die Prüfer unter eine provisorisch aufgestellte Rampe krabbeln, um die Autos von unten zu inspizieren. Ein Brett schützte die Knie notdürftig vor dem harten Asphalt.
Heute kann der TÜV für die Hauptuntersuchung und die damit verbundenen HU-Plaketten eine Erfolgsbilanz ziehen: Allein in Deutschland sank 2009 die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr dem TÜV Rheinland zufolge mit 4.152 auf einen historischen Tiefstand seit Beginn 1950er. Technische Mängel an den Fahrzeugen spielten dabei kaum noch eine Rolle.
Quelle: TÜV Rheinland
(Ende) geschichtspuls/20.01.2011/mar
Ich denke der TÜV ist für die Sicherheit äußerst wichtig. Denkt man doch nur mal an die Autos die man im westeuropäischen Teil auf den Straßen sieht… Oder auch die vielen Fahrstühlen die Regelmäßig vom TÜV überprüft werden und einen somit Sicherheit geben! Ich kann nur sagen Daumen hoch und viel Glück für die nächsten 50 Jahre!
Gruß Kristin