Wie viel ist ein Gebrauchtwagen noch wert? Antwort auf diese Frage gibt die Schwacke-Liste – und das seit nunmehr 50 Jahren. Auf die Idee für seine Preisliste brachte Hanns W. Schwacke ein in Deutschland stationierter US-Soldat. Dieser wollte für einen Opel Kapitän einen Chevrolet in Zahlung geben – ein damals in Deutschland eher seltener Wagen, bezüglich dessen Wert Schwacke ratlos war. Schließlich zog der Amerikaner das so genannte „Blue Book“ der US-Autohändlervereinigung aus der Tasche und zeigte ihm die Tabelle mit dem Restwert des Chevy.
„Das brauchen wir in Deutschland auch“, erkannte Schwacke und begann, Angaben und Werte über Gebrauchtfahrzeuge zu sammeln. Am Anfang war es noch recht übersichtlich: Die erste Schwacke-Liste von 1957 war gerade mal eine DIN-A4-Seite lang und verzeichnete rund 40 Fahrzeugmodelle. Heute kommt die alle vier Wochen erscheinende „Bibel des Gebrauchtwagenmarktes“ im umfangreichen Taschenbuchformat daher, gefüllt mit Daten zu fast 30.000 Fahrzeugen. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl internetbasierter Anwendungen.
Basis der Beurteilung sind rund 700.000 monatlich gesammelte Angebots- und Verkaufspreise. Diese filtern die Mitarbeiter von Eurotax Schwacke aus Kleinanzeigen, gewerblichen Inseraten, Online-Fahrzeugbörsen, Firmenwagen-Portalen oder den internen Preislisten der Hersteller. Daraus entstehen neben der klassischen Schwacke-Liste für Pkw mittlerweile über zwanzig weitere Publikationen, mit denen sich die Restwerte von Geländewagen, Transportern, Zweirädern, Reisemobilen, Lkw oder Booten ermitteln lassen. Bewertet werden können dabei bis zu zwölf Jahre alte Fahrzeuge.
Quelle: Eurotax Schwacke, Spiegel Online
(ENDE) geschichtskombinat/28.11.2007/mar