Über vier Jahrzehnte sendete „Radio Free Europe“ von München aus in die Länder des Ostblocks. Seinen Anfang nahm der Sender allerdings schon 1941 in den USA. 2011 feierte er somit sein 60-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass wurde jetzt an der Universität Regensburg die Ausstellung „Stimmen der Freiheit – Radio Free Europe im Kalten Krieg“ eröffnet.
In den Auseinandersetzungen des Kalten Krieges war „Radio Free Europe“ ein bedeutender Akteur. Im Gegensatz zu traditionellen Medien konnten Radiowellen leichter den „Eisernen Vorhang“ durchdringen, im Gepäck das „freie Wort“. Das Radio spielte im Kampf gegen autoritäre Regime eine ähnliche Rolle wie heute das Internet. „Radio Free Europe“ stand deshalb auch im Visier der kommunistischen Geheimdienste. Am 21. Februar 1981 zerstörte ein Bombenattentat einen Teil des Sendergebäudes. Die „Stimme der Freiheit“ verstummte aber nicht. Sie erklang weiterhin in vielen Sprachen: Emigranten aus der Tschechoslowakei, aus Polen, Bulgarien, Rumänien und Ungarn sendeten von München aus in der jeweiligen Landessprache.
Die jetzt eröffnete Ausstellung an der Universität Regensburg beleuchtet die Geschichte von „Radio Free Europe“ von den Anfängen in den USA über den Sendebeginn in München bis hin zum Umzug nach Prag im Jahr 1994. Dabei steht unter anderem der Einfluss der Sendungen auf die politisch-gesellschaftlichen Ereignisse während des Kalten Krieges im Vordergrund; beispielsweise auf den Ungarnaufstand 1956 oder die „Samtene Revolution“ 1989 in der Tschechoslowakei. Bestandteil der Ausstellung sind zudem verschiedene Dokumentarfilme und Interviews mit ehemaligen Radiomitarbeitern.
Organisiert wurde die Ausstellung vom Elitestudiengang Osteuropastudien an der Universität Regensburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie dem Tschechischen Zentrum München in Zusammenarbeit mit dem Bohemicum Regensburg-Passau und dem Institut zur Erforschung totalitärer Regime in Prag.
„Stimmen der Freiheit – Radio Free Europe im Kalten Krieg“, Ausstellung auf dem Campus der Universität Regensburg (Zentrales Hörsaalgebäude), zu sehen vom 12. Juni bis 29. Juni 2012, jeweils Montag bis Freitag, 10.oo bis 17.oo Uhr. Der Eintritt ist frei.
Quelle / Bild (Ausstellungsplakat): Universität Regensburg
(Ende) geschichtspuls/13.06.2012/mar