FAZ: Libysche Hilfe für die DDR

By | 15. Mai 2008

Kurz notiert: Im Nachklang zur „Affäre“ um die Ausbildung libyscher Sicherheitskräfte durch deutsche Polizisten möchte ich auf einen Hintergrund-Artikel von Jochen Staadt aufmerksam machen. In der FAZ schildert er zusammengefasst die Beziehungen zwischen der DDR und Libyen zur Mitte der 1970er Jahre. Dabei seien von der DDR umfangreiche Lieferungen von Militärgütern, die Ausbildung militärischen Personals in der DDR oder Libyen sowie die Einrichtung einer islamischen Bibliothek in Dresden und einer Moschee in Leipzig zugesagt worden. Für die Realisierung habe man im Gegenzug allerdings um „ein gewisses Startkapital“ gebeten, da man durch die „Konfrontation mit der stärksten imperialistischen Macht (…) Schwierigkeiten auf finanziellem Gebiet“ habe.


Wie Staadt weiter schreibt, wurde während der Verhandlungen im Dezember 1977 von der libyschen Führung unter Muammar al-Gaddafi ein Sofortkredit für die DDR in Höhe von 100 Millionen Dollar beschlossen. In den folgenden anderthalb bis zwei Jahren sollte dieses Kreditvolumen auf 400 bis 500 Millionen Dollar aufgestockt werden. Am Ende der Unterredung habe der damalige Ministerpräsident Jalloud dann die Hoffnung geäußert: „Afrikanische Rohstoffe, libysches Kapital und DDR-Industrie und DDR-Wissenschaft sollten zusammengefasst zu einer neuen materiellen Grundlage für die revolutionäre Entwicklung in Afrika und in Arabien werden.
Der ganze Artikel in der FAZ: Libysche Hilfe für die DDR (vom 21. April 2008). Leider geht Staadt am Ende nicht mehr darauf ein, ob und wie diese Pläne in den folgenden Jahren umgesetzt worden sind. Wer hier mehr weiß, schreibe doch bitte einen Kommentar…

Quelle: faz.net
(ENDE) geschichtspuls/15.05.2008/mar