Bronzezeit-Grabungen: Pömmelte – das deutsche Stonehenge?

By | 29. Juli 2008

In Pömmelte-Zackmünde bei Magdeburg graben Archäologen seit drei Jahren nach einer Kultstätte aus der Bronzezeit, die als das deutsche Stonehenge angesehen wird. Im Gegensatz zum berühmten steinernen Bauwerk in England wurde die kreisrunde, vor rund 4250 Jahren entstandene Anlage im heutigen Sachsen-Anhalt aus Holz erbaut. Überirdisch ist davon jedoch nichts mehr erhalten.


Die 1991 bei Beobachtungsflügen entdeckte Anlage besteht aus kreisförmig angeordneten Erdwällen, Gräben und Palisaden. „Die Kreise sind wie mit dem Zirkel gezogen“, erklärt der Forschungsleiter Francois Bertemes von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Mit Pömmelte sei klar, dass es Anlagen wie Stonehenge auch auf dem Kontinent in Mitteleuropa gab. Möglicherweise gebe es hierbei eine gemeinsame Tradition, die sich im dritten Jahrtausend in Europa verbreitet habe. Damit sei die Kultstätte ein Schlüsselfund für das dritte Jahrtausend vor Christus, schwärmt der Prähistoriker und ordnet ihr einen ähnlichen Stellenwert zu wie der Himmelsscheibe von Nebra für die Bronzezeit des zweiten Jahrtausends vor Christus. Dieser 1999 ebenfalls in Sachsen-Anhalt gemachte Fund zeigt Sonne, Mond und Sterne als Gold-Ornamente auf einer Bronzescheibe und gilt als älteste Himmelsdarstellung der Welt.
Weiterführende Links zum Thema:
Archäologen finden das deutsche Stonehenge (Spiegel Online)
Bedeutender Fund in Sachsen-Anhalt (MDR)
Francois Bertemes im Interview (Volksstimme)

Mit Quellen von: Spiegel Online, MDR, Volksstimme
(ENDE) geschichtspuls/29.07.2008/mar

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