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Fluchtversuch: Durchbruch mit dem Bus

By | 31. Dezember 2007

„Nur ein Meter fehlte bis zur Freiheit“: Unter dieser Überschrift erzählt Manfred Massenthe zum 46. Jahrestag des Mauerbaus am 13. August 1961 auf WELT Online die Geschichte seiner gescheiterten Flucht. Am 12. Mai 1963 versuchten er und sieben seiner Freunde, mit einem schweren Bus den Grenzübergang Berlin Invalidenstraße zu durchbrechen.


Zum Schutz gegen das Gewehrfeuer hatten sie im Gang des Busses mehrere – aus zwölf Millimeter starken Blechen zusammengeschweißte – Panzerplatten wie ein Spitzdach zusammengestellt. Weitere Platten konnten zum Schutz des Fahrers hinter der Frontscheibe hochgeklappt werden und mussten von Massenthe und einem weiteren Flüchtling mit den Füßen gehalten werden.
Fast hätten sie es geschafft. Der Bus durchbrach die Absperrung am Grenzübergang Invalidenstraße, kurvte um die Betonsperren – bis Massenthe (wohl durch das Busdach) von zwei Kugeln getroffen wurde. Er konnte die Schutzplatte an der Frontscheibe nicht mehr halten und vier Kugeln trafen den Fahrer. Der Bus geriet ins Schlingern und rammte die Betonsperre – die letzte verbliebene Barriere auf ihrer Flucht.
Zehn Monate später wurde Massenthe als „Rädelsführer“ zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Knapp zwei Jahre saß er ab, dann wurde er von der Bundesrepublik aus der Haft freigekauft. Da er seine Eltern nicht verlassen wollte, blieb Massenthe in der DDR.
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Quelle: WELT Online
(ENDE) ddr-geschichtsblog/24.08.2007/mar