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Modeschauen in der DDR

By | 22. Mai 2015

Das Deutschlandradio wirft einen Blick zurück auf die Arbeit der Mannequins in der DDR. Im Interview erinnert sich ein Model, wie sie mit dem „Modeexpress“ durch die Republik tourten. Auf Betriebs-, Frauentags- und auch Weihnachtsfeiern präsentierten sie Kleider, Pelze und manchmal sogar Dessous – und das auf rund 50 Veranstaltungen im Monat unter teils sehr strapaziösen Bedingungen.
„Es gab viele, viele Veranstaltungen. Man wollte ja den Frauen etwas bieten und die Betriebe mussten ja ihr Geld ausgeben. Es gab einen Kultur- und Sozialfonds, wo das Geld vorhanden war“, erinnert sich Monika Machon im Interview mit dem Deutschlandradio Kultur. Nach den Modeschauen seien die Leute ganz beschwingt nach Hause gegangen. „Sie haben ein schönes Programm gesehen, sie haben schöne Mädels gesehen. Die Frauen haben auch gute Dressmen gesehen.“
Machon war eine der bekannten DDR-Mannequins, obwohl vermutlich die wenigsten DDR-Bürger ihren Namen wussten: „Uns kannten die Leute von Fotos, von Zeitungen, aber Namen existierten nicht.“ So wie das heute sei, dass die Models mit Namen auf den Titelblättern vorgestellt genannt würden, das habe es nicht gegeben.
Auch die Arbeitsbedingungen waren alles andere als glamourös. Der „Modeexpress“ fuhr mit einem Robur-Bus quer durch die DDR. „Ein Gehuppel, auf diesen Straßen“, erzählt Machon. Am Ziel angekommen, seien die Models „fix und fertig gewesen“. „Wir sahen blass aus und uns war übel. Die Heizung stank. Es war heiß in dem Bus. Dann dieser Benzin- oder Dieselgestank. Wir waren erst mal am Ende und dann sollten wir natürlich die Schönen sein.“ Erschwerend hinzu kam die Mangelwirtschaft in der DDR. „Wir mussten immer aussehen wie die Models im Westen, haben aber nie Schminke gehabt“, so das frühere Mannequin weiter. Gute Schminke habe es nur in den Intershops gegeben – für Westgeld, das erst besorgt werden musste.
Den ganzen Beitrag kann man beim Deutschlandradio Kultur lesen bzw. hören: Leichter Glamour im Sozialismus – Die Mannequins in der DDR

Quelle: Deutschlandradio Kultur
(Ende) geschichtspuls/21.05.2015/mar