Kurz notiert: Die Aufarbeitung der SED-Diktatur hat auch 20 Jahre nach dem Mauerfall nicht an Bedeutung verloren, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer wöchentlichen Videobotschaft betont. Anlass ist ihr anstehender Besuch (Donnerstag, 15. Januar 2009) in der Birthler-Behörde – auf den Tag genau 19 Jahre nach der Erstürmung der Berliner Stasi-Zentrale.
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Bei der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) lagern heute 180 Kilometer Dokumente des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR: Arbeit für Generationen von Historikern.
Die Aufarbeitung der DDR-Geschichte (und damit auch der Stasi-Unterlagen) sei wichtig, damit sich auch junge Menschen „an ein Stück deutscher Geschichte, an ein Stück deutscher kommunistischer Diktatur und genauso an ein Stück friedlicher Revolution“ erinnern könnten, unterstreicht die Kanzlerin in ihrem Video-Podcast.
Bei den Stasi-Unterlagen hat man da noch mal Glück gehabt. Wären tatsächlich auf Betreiben der Regierung Kohl 1990 sämtliche Stasi-Akten verbrannt oder geschreddert worden, hätten Helmut Kohl und Wolfgang Schäuble einen nicht wiedergutzumachenden Fehler begangen, wie die Neue Osnabrücker Zeitung den Jahrestag kommentiert. In wohlmeinender Absicht wären die CDU-Politiker zu unfreiwilligen Helfershelfern derer geworden, die bis heute den Alltag in der SED-Diktatur dreist verklären, vertuschen und verharmlosen wollen. Durch die Aufarbeitung komme die – manchmal unbequeme – Wahrheit aber ans Licht. Zudem habe sich die Stasi-Unterlagen-Behörde international zum Vorbild für die Aufarbeitung von Diktaturen entwickelt. Der Umgang Deutschlands mit dem kilometerlangen Schriftgut des Geheimdienstes und mit anderen Dokumenten finde Interesse von Albanien bis Guatemala.
Quelle: Regierung Online, Neue OZ
(ENDE) geschichtspuls/13.01.2009/mar