Am kommenden Dienstag (13. Januar 2009, ab 20.30 Uhr) präsentiert das ZDF – sozusagen als dokumentarische Ergänzung zum Hollywood-Film „Operation Walküre“ mit Tom Cruise – den ersten Teil von „Stauffenberg – Die wahre Geschichte“. Im Zentrum des Doku-Dramas steht die persönliche Entwicklung des Mannes, der als eine Schlüsselfigur des deutschen Widerstands gegen das Hitler-Regime gilt.
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Der Film von Oliver Halmburger und Christian Frey zeigt, wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg als Mensch war, als Familienvater und als Soldat. Es erinnern sich seine Kinder, Familienfreunde und Weggefährten. Darunter auch Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin , der letzte lebende Mitverschwörer, der genau berichten kann, was sich beim Hitler-Attentat am 20. Juli 1944 ereignet hat. Die Zeitzeugenberichte, eingebunden in dokumentarische Spielszenen, gewähren einen Blick auf die persönliche Entwicklung Stauffenbergs – von seiner Herkunft aus altem schwäbischem Adel über den begeisterten Soldaten, der die Aufrüstung der Nazis zunächst als Aufwertung der eigenen Arbeit sieht, bis zu seinen ersten Zweifeln rund um den Kriegsbeginn 1939 und zur Entscheidung für den Widerstand und für das Attentat.
Mit diesem Entschluss setzte Stauffenberg sein eigenes Leben aufs Spiel – und nicht nur sein eigenes, sondern auch das seiner Frau und seiner damals vier Kinder. Immer wieder wird formuliert, Stauffenberg habe auf sie „keine Rücksicht genommen“. Das sieht Stauffenbergs jüngste Tochter Konstanze von Schulthess-Rechberg, geboren ein halbes Jahr nach seiner Hinrichtung, anders. Die Mutter Nina von Stauffenberg sei genau informiert gewesen, dass ihr Mann an Umsturzplänen arbeitete. Von Rücksichtslosigkeit könne nicht die Rede sein. Stauffenbergs Aussage, ‚es geht hier nicht nur um mich und meine Familie, sondern es geht um ganz Deutschland, um viele, viele, viele Menschen‘, sei für einen aus der Familie sicher ein starker Tobak. „Aber, wie gesagt, das war auch eine andere Zeit. Wir leben ja doch im Moment in einer vergleichsweise sehr heilen Welt. Damals wurde rechts und links ununterbrochen gestorben“, so Schulthess-Rechberg.
Eine Woche später (Dienstag, 20. Januar 2009, 20.15 Uhr) gibt’s dann den zweiten Teil: „Das Attentat“. Hier steht jener Tag im Mittelpunkt, der in die Geschichte eingegangen ist – der 20. Juli 1944.
Mehr zu Stauffenberg:
Biografie Claus Schenk Graf von Stauffenberg (DHM Lemo)
Die Akte Stauffenberg (Schülerprojekt)
Kleine Bildergalerie von Stauffenberg (Planet Wissen)
Das Attentat vom 20. Juli 1944 (Süddeutsche Zeitung)
Hintergrund Operation Walküre (wikipedia)
Quelle: ZDF
(ENDE) geschichtspuls/09.01.2009/mar