„Seit 50 Jahren unVITAstehlich“ – unter diesem Slogan feierte das einstige DDR-Getränk „Vita Cola“ 2008 das fünfzigste Jubiläum. Die Geschichte der Brause reicht jedoch eigentlich noch zwei Jahre weiter zurück bis 1956, als die DDR-Regierung im zweiten 5-Jahresplan eine verbesserte Versorgung der Bevölkerung mit alkoholfreien Getränken forderte. Das Ministerium für Lebensmittelindustrie beauftragte daraufhin die Chemische Fabrik Miltitz mit der Entwicklung eines Cola-Getränks, welches den koffeinhaltigen Limonaden der westlichen Welt entsprechen sollte. Für Marke und Rezeptur griff man dort auf eine Idee des Jenaer Mineralwasserfabrikanten und Biergroßhändler Oskar Heinicke zurück.
1958 erschien dann auf den Orderlisten der Kaufhallen ein neuer Durstlöscher, sozialistisch korrekt bezeichnet als ominöse „Brauselimonade mit Frucht- und Kräutergeschmack“. Etikettiert wurde dann aber doch wesentlich griffiger mit „Vita Cola“. Der Name war Programm: Das koffeinhaltige Erfrischungsgetränk enthielt jeweils 50 mg Vitamin C sowie – und das war neu auf dem Colamarkt – einen Spritzer Zitrone. Vielleicht war es genau diese Eigenheit, dank der „Vita Cola“ schnell durch die Bevölkerung angenommen wurde. Nachdem die Cola zunächst nur von wenigen Brauereien in der Republik produziert werden durfte, etwa in Lauchhammer, Wernigerode, Apolda, Dresden oder dem Urlaubergebiet um Binz (Rügen), erfolgte bereits 1959 die allgemeine Freigabe. Landesweit rissen sich in den folgenden Jahren gut 200 Betriebe um die Abfüllung, was den Bedarf an den ursprünglich geplanten 180 Kilogramm Ascorbinsäure rasch in die Höhe schnellen ließ.
„Vita Cola“-Produktion in den 1970er Jahren und heute
Erst mit der Wende, 30 Jahre später, kam der Siegeszug zum Stillstand: Im ersten Rausch der Westprodukte verschwand „Vita Cola“ aus den Regalen, um schließlich 1994 durch die zu Brau & Brunnen gehörende Thüringer Waldquell Mineralbrunnen GmbH wiederbelebt zu werden. Seit drei Jahren gehört die Marke zur hessischen Hassia-Gruppe. Im April 2007 wurden „Vita Cola Schwarz“ mit dem puren Colageschmack und „Vita Cola Zuckerfrei“ mit weniger Kalorien eingeführt. Den Sprung in die alten Bundesländer hat Vita Cola bislang aber noch nicht gewagt. „Wir konzentrieren uns zunächst auf den Osten, wo wir verankert sind“, erklärt Markenmanagerin Annett Anders. Erst in einem zweiten Schritt könne über eine Expansion in den Westen nachgedacht werden.
Werbe-Argumente für „Vita-Cola“
Vita-Cola, coffeinhaltig mit Vitamin C, das hochwertige Erfrischungsgetränk
Vita-Cola ist ein hochwertiges Erfrischungsgetränk mit besonders gut ausgeglichenem und harmonischem Geschmack. In erster Linie auf naturreinen Kola-Extrakten aufgebaut, ist Vita-Cola durch hohen Vitamin C Gehalt physiologisch besonders wertvoll. (Der Vitamingehalt einer Flasche entspricht dem einer saftreichen Zitrone.)
Vita-Cola wirkt anregend durch ihren Coffeingehalt, der je Flasche einer Tasse Kaffee entspricht.
Vita-Cola ist das Getränk für jedermann, es wirkt durststillend, erfrischend und anregend zugleich. Ob bei der Arbeit an der Maschine oder am Schreibtisch, in der Fabrik oder Landwirtschaft, bei der Unterhaltung, beim Sport oder im Urlaub, nirgends sollte Vita-Cola fehlen.
Vita-Cola das ideale Getränk für Kraftfahrer.
(So warb beispielsweise der Vita-Cola Vertrieb Arthur Nordhaus Neudietendorf in Thüringen in einem Prospekt für „Vita-Cola“.)
Mehr zur Geschichte der Vita Cola findet sich auf der Homepage des Unternehmens: Vita Cola Historie.
Quelle: Vita Cola, Thüringer Waldquell Mineralbrunnen GmbH, mz-web.de
Bilder: Vita Cola | Neuland PR
(ENDE) geschichtspuls/02.06.2008/mar – aktualisiert am 07.01.2010
Kurze Anmerkung aus der Sicht eines Betroffenen: Vita Cola war bei weitem nicht die beliebteste Cola im Osten. Aus meiner Sicht sogar ganz im Gegenteil…. Wesentlich beliebter bei uns war z.B. Quick-Cola.
Es gab auch noch Club Cola die damals auch sehr beliebt gewesen ist.
Ich habe seit Jahren bei Trinkgut Vita Cola in Glasflaschen gekauft , die hat wesendlich besser geschmeckt als aus den jetzt erhältlichen PFT F-Flaschen
Hallo Herr Brendel,
der Link auf die Vita Cola Website ist leider nicht mehr aktuell.
Die Historie der Marke Vita Cola ist nun unter einer neuen URL zu finden (s.o.). Vielleicht können Sie das ja bei Gelegenheit mal ändern.
Viele Grüße,
Thomas G
Vielen Dank für den Hinweis, Thomas. Hab den Artikel jetzt aktualisiert. (Der andere Link funktionierte leider auch nicht mehr…)
da stimme ich zu, vita cola in pet flaschen schmeckt nicht so gut!
richtig gut schmeckt ja auch die 9 springe cola! von der schrift her sieht das auch aus wie ein altes vita cola etikett! 🙂