Anlässlich des 60. Jahrestages des Beginns der Berlin-Blockade durch die Sowjetische Militäradministration präsentiert das Deutsche Historische Museum (DHM) die Ausstellung „Brennpunkt Berlin: Die Blockade 1948/49 – Der Fotojournalist Henry Ries„. In fünf Themenräumen liefert das DHM dabei ein umfassendes Bild der Jahre 1947 bis 1949. Im Zentrum stehen Ries‘ Fotografien aus der Zeit der Währungsreform, der anschließenden Blockade Berlins 1948/49 und der daraus resultierenden alliierten Luftbrücke. 322 Tage lang wurde West-Berlin darüber durch die Westalliierten versorgt.
„Es ist das Verdienst des jungen Henry Ries, dass das Schicksal der 2,2 Millionen Menschen, die in dem großen Trümmerfeld des West-Sektors lebten, nicht im Dunkeln blieb. Sein Objektiv trug ein neues Bild von Berlin und vom Nachkriegsdeutschland in die Welt“, sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann zur Eröffnung der Ausstellung. Ries habe nicht nur Zerstörung und Not, sondern vor allem auch Hoffnung und Aufbruch gezeigt. Seine Fotoreportagen seien großartige Zeitdokumente und auch ein bewegendes Zeichen der Aussöhnung.
Aus dem Werk Henry Ries‘
Landeanflug eines „Rosinenbombers“ auf den Flughafen Berlin-Tempelhof, 1948. | |
Grenze zwischen dem amerikanischen und sowjetischen Sektor an der Oberbaumbrücke in Berlin-Kreuzberg, November 1948. | |
Ries in Berlin, Oktober 1946. |
Henry Ries war US-Amerikaner deutscher Herkunft. Wegen seiner jüdischen Abstammung war er 1938 gezwungen, in die USA zu emigrieren, kehrte aber nach dem Zweiten Weltkrieg immer wieder in seine Heimatstadt Berlin zurück. Von 1947 bis 1952 arbeitete er als Fotojournalist für die New York Times in Europa. 2004 verstorben, wurde Ries auf seinen Wunsch in Berlin beigesetzt. Noch im hohen Alter hatte sich Ries in seiner Autobiographie „Ich war ein Berliner, Erinnerungen eines New Yorker Fotojournalisten“ zu Berlin bekannt. (Mehr zu Henry Ries auch beim DeutschlandPuls)
Der Erwerb seines Nachlasses durch das DHM wurde durch Sondermittel des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) in Höhe von 300.000 Euro ermöglicht. Zudem unterstützt das BKM die Ausstellung selbst mit weiteren rund 100.000 Euro.
Die von Katrin Peters-Klaphake und Dieter Vorsteher kuratierte Schau „Brennpunkt Berlin: Die Blockade 1948/49“ ist noch bis zum 21. September 2008 im Pei-Bau des DHM zu sehen. Sie bildet den Auftakt für das Gedenkjahr 2009 (siehe auch: Berliner Themenjahr 2009: 20 Jahre Mauerfall). Im Rahmen dessen soll an den 20. Jahrestag des Mauerfalls, den 60. Jahrestag der Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR sowie den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren erinnert werden.
Bis zum 31. August 2008 ebenfalls noch im DHM zu sehen:
„Gründerzeit 1848-1871. Industrie & Lebensträume zwischen Vormärz und Kaiserreich“
Quelle: Regierung Online, DHM
Foto: DHM (c) Henry Ries / The New York Times
(ENDE) geschichtspuls/24.06.2008/mar