Melkus RS 1000 Limited Edition |
1969 wurde der Melkus RS1000 als erster (und einziger) DDR-Rennsportwagen der Öffentlichkeit vorgestellt. 40 Jahre später erlebt nun das neue Nachfolgefahrzeug RS2000 seine Weltpremiere auf der Internationalen Automobil Ausstellung IAA in Frankfurt am Main. Spektakulärstes Merkmal sind die am Dach angeschlagenen Flügeltüren, die vom legendären Vorgängermodell übernommen wurden.
Das zweisitzige Sportcoupé Melkus RS1000 wurde von 1969 bis 1979 in 101 Exemplaren von der Dresdner Firma Heinz Melkus KG produziert. Seine Existenz verdankt der schnittige Flitzer einer Initiative des DDR-Motorsportverbandes ADMV, „zu Ehren des 20. Jahrestages der DDR“ einen komplett in der DDR zu bauenden Sportwagen zu entwickeln.
Bei der Konstruktion von Rahmen, Fahrwerk, Motor und Armaturen griff man auf Teile aus der Wartburg-, aber auch der Trabant-Serienfertigung zurück. Einzelne Karosserieteile, wie das Vorderteil, die auffälligen Flügeltüren oder das Dach, wurden speziell aus glasfaserverstärktem Polyester oder aus Leichtmetall hergestellt. Die maximal 40 Zentimeter nach außen schwenkenden Flügeltüren á la Mercedes 300 SL waren dabei kein Luxus, sondern ein Kompromiss an die meist engen Garagen in der DDR. In der herkömmlichen Weise angebracht, hätte man die großen Coupe-Türen wohl kaum aufbekommen.
Die Höchstgeschwindigkeit des RS (=Rennsportwagen) 1000 lag bei 165 Kilometern pro Stunde. Die Rennversion mit Sportvergaser brachte es sogar auf bis zu 210 Kilometer pro Stunde.
Die Legende lebt
Gut ein Vierteljahrhundert nach dem Produktionsende für den Supersportwagen des Ostens wurde die automobile Tradition der Marke Melkus durch Peter und Sepp Melkus, Sohn und Enkel des 2005 verstorbenen Konstrukteurs und Rennfahrers Heinz Melkus, neu belebt. Auf die 15 Stück umfassende – dem technischen Stand von 1979 entsprechende – Nachbau-Edition des RS1000 folgt nun die „Neuinterpretation“ RS2000. Die vorrangig aus Leichtbaumaterialien konzipierte Flunder basiert jetzt auf einem Lotus-Chassis. Unter der Haube werkelt ein Vierzylinder-Motor mit Toyota-Genen. Er soll den Flitzer in knapp fünf Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 250 Kilometer je Stunde angegeben.
Der neue Melkus RS2000 |
Exklusivität wie beim Vorgänger ist dabei garantiert – nur 25 Stück sollen pro Jahr in Handarbeit entstehen. Der Grundpreis des Fahrzeugs wird mit 107.500 Euro angegeben. Vorbestellungen nimmt die Melkus Sportwagen-Manufaktur bereits jetzt entgegen. Der Produktionsstart soll unmittelbar nach der IAA ab Oktober 2009 erfolgen.
Mehr zum RS1000/RS2000:
Melkus RS 1000 (Beitrag bei wikipedia)
Sächsische Flunder: Rennsportwagen aus Dresden (Bericht aus Oldtimer Markt 11/1989)
Auch so konnte ein Wartburg aussehen… (DMAX-Bericht auf youtube)
Melkus RS 1000: Sozialistischer Flachmann (Spiegel Online)
Die Wiedergeburt des Zonen-Ferraris
IAA 2009: Melkus meldet sich zurück (Motorzeitung, mit zahlreichen Bildern des neuen RS 2000)
Vorstellung: Melkus RS 2000 (autoscout24)
Quelle: Melkus Sportwagenbau, zudem siehe Links
Bilder: Melkus Pressebilder
(ENDE) geschichtspuls/18.09.2009/mar
Jeder der den RS2000 mal live gesehen hat wird sich direkt in ihn verlieben. Ich hatte vor 2 Jahren das Glück mich in Leipzig auf einer Messe in einen reinsetzen zu können… Einfach nur ein schönes Auto, hoffentlich wird er noch lange gebaut!
Gruß Tim
Geil, auch wenn ich ihn mir sicherlich nicht leisten werden könne, es ist doch toll, dass er gebaut wird. So sieht man ihn vielleicht auf einer Messe/Museum irgendwo und er bleibt der Allgemeinheit/Jugend erhalten. Chapeau.