Medizingeschichte

120 Jahre akademische Kinderheilkunde in Deutschland

By | 21. November 2014

Der erste deutsche Lehrstuhl für Kinderheilkunde wurde 1894 in Berlin eingerichtet, wie die Charité Berlin informiert. Das Universitätsklinikum erinnert an diesen wichtigen Meilenstein für die moderne Kinder- und Jugendmedizin mit einem öffentlichen Symposium und einer Ausstellung. Beleuchtet wird die Geschichte der Pädiatrie von den Anfängen bis in die Gegenwart sowie das Wirken Otto Heubners, des ersten ersten ordentlichen Professor für Pädiatrie in Deutschland.

Johann Otto Leonhard Heubner (1843-1926) hatte als Internist schon früh die Notwendigkeit einer eigenen Disziplin für Kinderheilkunde erkannt: Denn noch Ende des 19. Jahrhunderts lag die Säuglingssterblichkeit bei 30 Prozent. Und auch die Kindersterblichkeit war hoch. Von den Ärzten wurden kranke Kinder wie kleine Erwachsenen behandelt. 1894 kam Heubner aus Leipzig nach Berlin und übernahm bis zu seiner Emeritierung 1913 den ersten ordentlichen Lehrstuhl für Kinderheilkunde an der Berliner Charité. Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeiten waren die Säuglingsernährung, die Krankheiten des Magen-Darm-Kanals und vor allem die Infektionskrankheiten. So forschte er unter anderem zu Säuglingstuberkulose, Keuchhusten und Scharlach.

Otto Heubner: Abschiedsvorlesung 1913 an der CharitéDie Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Otto Heubner an der Charité Berlin (1913)

Das öffentliche Symposium findet am Mittwoch, 26. November von 16 bis 19 Uhr im CharitéCrossOver (CCO), Charité Campus Mitte, Charitéplatz 1 in 10117 Berlin (Geländeadresse: Virchowweg 6) statt. Im Anschluss wird dort die Ausstellung „120 Jahre akademische Kinderheilkunde in Berlin“ feierlich eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 3. Dezember 2014 täglich von 10 bis 16 Uhr zu besichtigen (Eintritt frei).

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Quelle: Charité Berlin
Bild: via wikipedia DE
(Ende) geschichtspuls/21.11.2014/mar