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Wissenschaft im Nationalsozialismus – Der Generalplan Ost (Ausstellung)

By | 6. Oktober 2009

Am 28. Mai 1942 übergab der Berliner Agrarwissenschaftler und SS-Oberführer Prof. Konrad Meyer den Nationalsozialisten eine als „Generalplan Ost“ bekannt gewordene Denkschrift zur „Germanisierung“ der Ostgebiete. Der Plan sah vor, innerhalb von 25 Jahren fast fünf Millionen Deutsche im annektierten Polen und im Westteil der eroberten Sowjetunion anzusiedeln. Millionen slawischer und jüdischer Bewohner dieser Region sollten versklavt, vertrieben und ermordet werden.

Die Pläne der Nationalsozialisten belegen auch die Skrupellosigkeit der daran beteiligten Experten, deren Arbeiten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in beträchtlichem Umfang finanziert wurden. Unter dem Titel „Wissenschaft, Planung, Vertreibung – Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten“ nimmt sich die Deutsche Forschungsgemeinschaft seit mehreren Jahren in einer Ausstellung der Rolle der Wissenschaftler im Nationalsozialismus an. Dargestellt wird die enge Verbindung von akademischer Forschung, rationaler Planung und der Forschungsförderung im Dienste der nationalsozialistischen Eroberungs- und Vernichtungspolitik. In drei Themenkomplexen skizziert die Ausstellung die Vorgeschichte des Generalplans Ost, beleuchtet die Rolle der Wissenschaft sowie die Planungen für eine ethnische Neuordnung Osteuropas während des Zweiten Weltkriegs und wirft einen Blick auf die Realitäten von Umsiedlung, Vertreibung und Völkermord zwischen 1939 und 1945.
Die seit 2006 deutschlandweit gezeigte Ausstellung ist Teil der Auseinandersetzung der DFG mit ihrer eigenen Geschichte vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus. Hierzu hatte die Forschungsförderorganisation unter anderem Ende der 90er Jahre eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Sie untersuchte über das Dritte Reich hinaus Kontinuitäten und Brüche in der DFG-Geschichte von 1920 bis 1970.
Vom 1. Oktober bis 21. November 2009 ist die Wanderausstellung in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen zu sehen, geöffnet täglich von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Vom 26. November 2009 bis zum 15. Januar 2010 wird sie dann an der Universität Münster gezeigt.
Ausführlich auch als Web-Präsentation
Ergänzend präsentiert die DFG die Ausstellung sehr ausführlich auch in einer Online-Variante unter www.dfg.de/generalplan-ost. Hier findet sich auch der Katalog zur Ausstellung (im .pdf-Format) zum kostenfreien Download.

Quelle: Gedenkstätte Bergen-Belsen, DFG
(ENDE) geschichtspuls/05.10.2009/mar

3 thoughts on “Wissenschaft im Nationalsozialismus – Der Generalplan Ost (Ausstellung)

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  3. Marvin

    Hallo Matthias,
    danke für den Hinweis. Ich habe das Datum nach nochmaliger Prüfung geändert. Was Deine anderen Anschuldigungen gegen die DFG angeht, so erscheinen mir diese etwas verworren und die mögliche dahinter stehende Intention der DFG nicht wirklich belegt. Ich habe mich daher gegen eine Veröffentlichung Deines Kommentars entschieden.

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