Bei der WM 1990 in Italien kam es erstmals in der Fußball-WM-Geschichte zu einer direkten Final-Revanche: Bereits beim Endspiel 1986 in Mexiko standen sich Deutschland und Argentinien gegenüber. Damals hatten noch die Gauchos mit 3:2 das bessere Ende für sich. Vier Jahre später trafen beide Mannschaften erneut aufeinander. Für beide ging es um ihren jeweils dritten WM-Triumph – und am Ende entschied Andi Brehme nach einem wohl platzierten Elfmeter das Spiel für Deutschland.
Nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei der WM 1990 bereits nach einem packenden Achtelfinale die Niederlande mit ihrem spuckenden „Lama“ Frank Rijkaard aus dem Turnier geworfen hatte, traf sie im Finale am 8. Juli 1990 abermals auf Argentinien. Zehntausende deutsche Fans waren nach Rom gekommen, um ihre Mannschaft anzufeuern. Sie sahen ein mäßig interessantes Spiel, das vor allem durch viele Fouls und Freistöße geprägt war. Die durch mehrere Sperren geschwächten Argentinier schienen früh auf das Elfmeterschießen zu spekulieren – denn während die Deutschen 23-mal auf das gegnerische Tor schossen, musste sich Torwart Bodo Illgner gerade mal bei einer einzigen argentinischen Toraktion bewegen.
Am Ende war es dann ein umstrittenes Foul der Argentinier an Rudi Völler in ihrem eigenen Strafraum, der über die Weltmeisterschaft entschied. Der Schiedsrichter gab Elfmeter – den Andi Brehme kühl und sehr platziert am als Elfmeter-Killer bekannten argentinischen Torhüter Sergio Goycochea vorbei verwandelte:
Jahre später erinnert sich Andi Brehme an den Final-Elfmeter:
Strotzend vor Selbstbewusstsein
Kürzlich schilderte auch Rudi Völler seine Erinnerungen an den dritten deutschen WM-Sieg: „In Italien 1990 waren wir von Anfang an fest davon überzeugt, dass wir Weltmeister werden. Wir waren die Besten. Das Endspiel war total langweilig, Bodo Illgner musste bis auf eine Kopfballrückgabe von Andreas Brehme keinen Ball halten.“ Nicht mehr beschreiben kann Völler dagegen seine Gefühle, als er den WM-Pokal anschließend in den Händen hielt: „Das ist genau so, wie es sich die Fans vorstellen: ein tolles Gefühl, aber schwer zu erklären! Ich habe als kleiner Junge davon geträumt. Leider geht der Moment zu schnell vorbei, denn dann kommt ja schon der Nächste in der Reihe.“
Franz Beckenbauer äußerte sich bei der Pressekonferenz nach dem Final-Triumph gegen Argentinien euphorisiert über die Zukunft des deutschen Fußballs und seine künftige Vormachtstellung in der Welt. Die deutsche Mannschaft werde noch größer, noch kompakter werden durch die Spieler aus Ostdeutschland. „Es tut mir leid für den Rest der Welt, aber wir werden in den nächsten Jahren nicht zu besiegen sein“, so der Kaiser.
Quelle: YouTube, wikipedia, Planet Wissen
(Ende) geschichtspuls/01.07.2010/mar
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