Mal wieder was Neues von meiner alten Universität: Vom 17. Juni bis zum 16. Juli 2010 ist an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder die Ausstellung „Im Objektiv des Feindes“ zu sehen. Sie präsentiert eine Auswahl von Bildern der deutschen Kriegsberichterstatter aus dem besetzten Warschau von 1939 bis 1945.
Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen wurde Warschau zu einem Ort der Schikanen, der Repressionen und der Vernichtung seiner Bevölkerung: Während des Zweiten Weltkrieges verlor die Stadt die Hälfte ihrer 1,3 Millionen Einwohner, darunter fast die gesamte jüdische Bevölkerung, etwa 350.000 Menschen. Im Jahr 1945 war Warschau eine fast menschenleere und zerstörte Stadt.
Die Ausstellung „Im Objektiv des Feindes. Die deutschen Bildberichterstatter im besetzten Warschau 1939-1945“ präsentiert eine Auswahl von Fotos, die in den Jahren 1939 bis 1945 von den Propaganda-Kompanien der Wehrmacht und der Waffen-SS in der polnischen Hauptstadt aufgenommen wurden. Durch die Linse der deutschen Kriegsberichterstatter wird eine propagandistische Sichtweise auf die besetzte Stadt und ihre Bewohner gezeigt: der Septemberfeldzug, die Zerstörungen, die Repressionen gegenüber der Bevölkerung Warschaus, der Alltag in der besetzten Stadt, auch im Getto, der Warschauer Aufstand und die Vernichtung der Stadt zwischen Oktober 1944 und Januar 1945.
Die Bilder stammen aus dem Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz und dem Bundesarchiv, die dank der Zusammenarbeit mit der Polnischen Akademie der Wissenschaften erstmals erschlossen und dokumentiert werden konnten.
Die Ausstellung ist vom 17. Juni bis 16. Juli zu sehen im Gräfin-Dönhoff-Gebäude der Viadrina, Europaplatz 1. Ein Ausstellungskatalog ist auf Nachfrage zum Preis von 35 Euro bei Dr. Jan Musekamp, Tel.: 0335 – 5534 2327, erhältlich.
Quelle: Europa-Universität Viadrina
(Ende) geschichtspuls/23.06.2010/mar