Er führte das Land durch die Ölkrise, den Deutschen Herbst und den Kalten Krieg: Helmut Schmidt gilt noch immer als einer der beliebtesten Politiker Deutschlands. Zuletzt machte der Bundeskanzler a.D. mit einer Verbotsmissachtung auf sich aufmerksam. Zusammen mit seiner Frau rauchte er im Hamburger Theater Winterhuder Fährhaus genüsslich eine Zigarette – trotz Rauchverbots. Am 1. September 2008 erscheint nun – im Vorfeld seines 90. Geburtstages am 23. Dezember 2008 – im Rowohlt-Verlag die Biografie von Hans-Joachim Noack.
„Er ist ein begnadeter Rhetoriker“, resümiert der Biograf gegenüber 3sat/Kulturzeit. „Er hat immer darauf hingearbeitet, keinen Kontrollverlust zu erleiden, hat kalkulierte Konflikte vom Zaun gebrochen.“ Doch es ging auch anders: „Wenn man Schmidt in Rage bringen wollte, musste man nur mit dem Etikett des Machers kommen und es auf den Tisch knallen“, erinnert sich Noack weiter. Dann sei die Stimmung sofort erledigt gewesen.
Das Buch über den Aufstieg des Lehrersohns aus Hamburg-Barmbek zum mächtigsten Mann im Staat scheint interessant zu sein. Zumal Noack, so heißt es zumindest bei Rowohlt, unter den politischen Journalisten seit Jahrzehnten einer der wenigen Vertrauten des Altkanzlers ist und exklusiven Zugang zu Schmidts Privatarchiv erhielt.
Zum Autor: Hans-Joachim Noack, geboren 1940 in Berlin, war seit 1968 Reporter der „Süddeutschen Zeitung“ und der „Frankfurter Rundschau“. Von 1983 bis 2005 arbeitete er für den „Spiegel“, zuletzt als Leiter des Politikressorts. Für seine journalistische Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Egon-Erwin-Kisch-Preis und den Theodor-Wolff-Preis.
Hans-Joachim Noack, „Helmut Schmidt. Die Biographie“, 320 Seiten, mit zahlreichen s/w-Abbildungen, 19,90 Euro (D) / sFr. 35,40, ISBN: 978-3-87134-566-1
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Probekapitel: Kerl ohne Fisimatenten (rowohlt.de, .pdf-Datei)
Mit Quellen von: Rowohlt Verlag, 3sat.de (Kulturzeit)
(ENDE) geschichtspuls/27.08.2008/mar