Category Archives: Geschichtsforschung

Neuer Urmensch in Sibirien entdeckt

Ein in Südsibirien gefundener Fingerknochen sorgt derzeit für reichlich Aufsehen: Ein Forscherteam vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie hat daraus die uralte mitochondriale DNA sequenziert – und ist auf ein schon sensationell zu nennendes Ergebnis gestoßen. Wie die Forscher berichten, stammt das nur wenige Millimeter großes Knochenstück von einer bislang unbekannten Menschenform. Diese habe vor etwa 48.000 bis 30.000 Jahren im Altai-Gebirge in Zentralasien gelebt.

Historikerkommission bestätigt maximal 25.000 Tote bei der Zerstörung Dresdens 1945

Bei den alliierten Luftangriffen auf Dresden starben im Februar 1945 bis zu 25.000 Menschen – so lautet jetzt das offizielle Abschlussergebnis der von der Stadt eingesetzten Historikerkommission. Für höhere Opferzahlen gebe es auch nach umfangreichen und jahrelangen Recherchen keine belastbaren Belege.

Zementierte Vorurteile: Der "Ossi" in den Medien

Der „Ossi“ bleibt „Ossi“, egal wo er sich aufhält. Beim „Wessi“ ist es anders: „Wessi“ ist man nur solange, wie man sich im Osten aufhält. Zu diesem Ergebnis kommt ein deutsch-österreichisches Team von Wissenschaftlern aus Jena, Leipzig und Wien. Sie haben untersucht, wie Ostdeutschland und die Ostdeutschen in den Medien wahrgenommen werden. Erste Ergebnisse haben sie jetzt in einem Buch veröffentlicht: „Die Ostdeutschen in den Medien. Das Bild von den Anderen nach 1990“.

Buchvorstellung: "Promovieren zur deutsch-deutschen Zeitgeschichte"

Wer ein Promotionsprojekt beginnt, unternimmt das typischerweise zum ersten (und zum letzten) Mal: Promovieren kann man nicht trainieren. Gleichwohl lassen sich die Anzahl der Fehler und Havarien vermindern und die Länge holpriger Wegstrecken verkürzen: Wer Beratung nutzt, kann von den Erfahrungen anderer profitieren. Speziell für den Bereich der deutsch-deutschen Zeitgeschichte gibt es dazu jetzt auch ein Handbuch zur Vermittlung von Promotionstipps.

Wismut AG: Forschungsprojekt zum ostdeutschen Uranerzbergbau

Die Geschichte des Uranerzbergbaus in Ostdeutschland war bis 1990 ein nahezu unbeschriebenes Gebiet. Da die Wismut AG zum sowjetischen Atomkomplex gehörte, wurde sie strikt abgeschottet. Bis heute ist vieles noch nicht ausreichend erforscht. Ein deutsch-russisches Forscherteam an der TU Chemnitz versucht seit Mitte 2008 sowohl den Uranbergbau bis zur Einstellung der Produktion als auch dessen Sanierung zu beleuchten.

Heinrich Brüning – Neuedition seiner Memoiren begonnen

Als sie kurz nach seinem Tod im November 1970 erschienen, wurden sie rasch zu einem enormen Publikumserfolg: die „Memoiren 1918-1934“ des Reichskanzlers Heinrich Brüning. Doch der von Historikern, Zeitzeugen und politischen Freunden Brünings gleichermaßen als sensationell empfundene Inhalt seiner Erinnerungen löste rasch auch anhaltende Zweifel an deren Quellentreue aus. Erst in jüngster Zeit stellt sich die Quellenlage so dar, dass eine Klarheit schaffende Neuedition begonnen werden kann.

Jüdischer Sport im Dritten Reich – Zeitzeugen gesucht

„Juden und Sport im Dritten Reich“ – mit diesem Thema befassen sich Prof. Lorenz Peiffer und Henry Wahlig vom Institut für Sportwissenschaft der Uni Hannover seit rund eineinhalb Jahren. Dazu haben sie bereits zahlreiche Zeitzeugen im In- und Ausland befragt und sind auf zahlreiche neue Aspekte gestoßen. So gab es bereits vor 1933 Turn- und Sportvereine, die ihre jüdischen Mitglieder ausschlossen. Nun suchen die beiden Wissenschaftler weitere Zeitzeugen, die etwas zum Thema „Juden und Sport“ beitragen können.

Übereifrige Westmedien brachten Berliner Mauer zum Einsturz

„Die Tore in der Mauer stehen weit offen“ – mit dieser irrtümlichen Meldung sorgten die Westmedien am 9. November 1989 für einen Ansturm zehntausender DDR-Bürger auf die tatsächlich noch geschlossenen Grenzübergänge an der Berliner Mauer. Deren Bewacher mussten angesichts des Drucks der Massen schließlich die Tore öffnen. Damit seien die Medien unbeabsichtigt die wahren Helden der Maueröffnung, meint der Potsdamer Historiker Hans-Hermann Hertle.

Stasi lockte und entführte 400 Menschen in die DDR

Die Staatssicherheit der DDR soll etwa 400 Menschen währen des Kalten Krieges aus Westdeutschland entführt haben. Im Visier der Stasi standen dabei vor allem Angehörige westlicher Geheimdienste, prominente Antikommunisten sowie DDR-Flüchtlinge, die zuvor bei der Stasi, der Polizei oder in einem Ministerium gearbeitet hatten. Die harsche Verfolgung der „Abtrünnigen“ hat nicht allein der Bestrafung gedient, sondern auch der Abschreckung anderer Fluchtwilliger in der DDR – so erste Ergebnisse eines Forschungsprojektes an der Universität Münster.

136 Tote an der Berliner Mauer

Zwischen 1961 und 1989 wurden mindestens 136 Menschen an der Berliner Mauer getötet oder kamen durch das DDR-Grenzregime ums Leben. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forschungsprojekt zu den „Todesopfern an der Berliner Mauer 1961-1991“. Mindestens 251 weitere Menschen sind während oder kurz nach den Kontrollen an Berliner Grenzübergängen verstorben, vornehmlich an den Folgen eines Herzinfarktes.