Category Archives: Nationalsozialismus (1933-1945)

Verschwiegene Frauenschicksale: Studie zu Vergewaltigungen im Krieg gestartet

Kriegsvergewaltigungen gehören bis heute zu den großen Tabus des Zweiten Weltkrieges. Doch wenn am Donnerstag in den Kinos der Film „Anonyma – eine Frau in Berlin“ anläuft, werden sich viele Frauen in Deutschland wohl wieder an ihre schrecklichen Erlebnisse zum Ende des Zweiten Weltkrieges erinnern. Um das Thema sexualisierte Kriegsgewalt weiter zu enttabuisieren, startete jetzt eine Studie am Klinikum der Universität Greifswald.

KZ Sachsenhausen: Ehemaliger Häftling findet Armband in Ausstellung

Nach 64 Jahren hat ein ehemaliger Häftling des Konzentrationslagers Sachsenhausen sein verloren geglaubtes Armband in einer Ausstellung der KZ-Gedenkstätte wiedergefunden. Das unscheinbare Armband hat sich der Franzose Marcel Suillerot 1943 im Außenlager Heinkel über zwei Wochen hinweg heimlich gefertigt. Dabei gravierte er auf eine Messingplatte seinen Namen, sein Geburtsdatum und seine Häftlingsnummer ein. Im April Im April 1944 wurde Suillerot mit Diphtherie ins Krankenrevier eingeliefert, wo er das Armband abgeben musste.

Sanitäterinnen im Zweiten Weltkrieg: MDR sucht Zeitzeugen

Für eine geplante Dokumentation über den Sanitätseinsatz von Frauen im Zweiten Weltkrieg sucht der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) nach Zeitzeugen (z.B. ehemalige Krankenschwestern oder Sanitäterinnen). Gefragt sind Erinnerungen nach Beweggründen, an den Alltag und die Lebensweise der Frontschwestern und ihrer männlichen Kollegen. Gesucht werden zudem Dokumente, Fotos oder Filme aus dieser Zeit.

Historiker-Bericht: Das Robert Koch-Institut im Nationalsozialismus

Nach zwei Jahren Recherchezeit hat das Robert Koch-Institut die Ergebnisse des Forschungsprojektes „Das Robert Koch-Institut im Nationalsozialismus“ vorgestellt. Aufgrund seiner zentralen Stellung in der staatlichen Gesundheitsverwaltung – zwischen 1935 und 1942 auch als Teil des Reichsgesundheitsamtes – war das Institut erheblich in die nationalsozialistische Gewaltpolitik involviert, so das kurz gefasste Fazit.

Historikerkommission korrigiert Opferzahl der Bombenangriffe auf Dresden

35.000 Tote – so hoch wurde die Zahl der Opfer bei den alliierten Luftangriffen auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 bislang geschätzt. Doch hier muss die Geschichtsschreibung offenbar deutlich korrigiert werden. Eine Historikerkommission kommt nun zu dem Ergebnis, dass bei den Bombenangriffen „maximal 25.000 Menschen“ ums Leben kamen. Es gebe „keine Beweise oder belastbare Indizien“ dafür, dass sich diese Zahl noch wesentlich verändern könnte, heißt es in einem Zwischenbericht.

Virtuelle Foto-Ausstellung der Gedenkstätte Buchenwald

Seit dem 8. September 2008 ist die virtuelle Ausstellung der Gedenkstätte Buchenwald „Schwarz auf Weiß. Fotografien vom Konzentrationslager Buchenwald“ online. Die Bilder gewähren wirklich sehr bedrückende/beklemmende Einblicke in die Geschichte des KZs – von der Errichtung bis zur Befreiung, vom Gruppenfoto der SS-Wachmannschaft um einen selbstgebauten Schneemann über die Hinrichtung von KZ-Häftlingen und aufgestapelten Leichen bis zu ausgezehrten Häftlingen nach ihrer Befreiung durch die US-Armee.

NS-Spielzeug: "Wagen des Führers", HJ-Brettspiel

Beim Schreiben des Beitrags zur Geschichte der Schultüte bin ich auf eine virtuelle Ausstellung des Deutschen Historischen Museum (DHM) zum Thema „Lebensstationen in Deutschland, 1900 bis 1933“ gestoßen. Darin sind unter anderem zwei Spielzeug-Objekte zu sehen, die sehr schön verdeutlichen, wie die Jugend in ihrer Masse für den Nationalsozialismus begeistert werden sollte. Spielzeugauto „Wagen des Führers“ Hierbei handelt… Read More »

Dokumente zur Zwangsarbeit im "Dritten Reich" digitalisiert

Der Internationale Suchdienst (ITS) in Bad Arolsen hat die Digitalisierung seiner Dokumente zur Zwangsarbeit im „Dritten Reich“ abgeschlossen. Hierbei wurden über 6,7 Millionen Dokumente (ca. 13 Millionen Abbildungen) zum Thema Zwangsarbeit aus der Zeit des Nationalsozialismus und der unmittelbaren Nachkriegszeit gescannt und indiziert. Die Datenmenge beläuft sich auf insgesamt 1,87 Terabyte. „Die Dokumente zeugen vom ungeheuren Ausmaß der… Read More »

Online-Doku: Das Schweigen der Quandts

Vor einigen Tagen hatte ich über den Herbert-Quandt-Medien-Preis und den Abgang dreier Juroren berichtet, die vor einer weiteren Preisvergabe die Verstrickungen Quandts in Zwangsarbeit und NS-Rüstungswirtschaft geklärt wissen wollten. Die Diskussion darüber war im vergangenen Jahr durch die NDR-Dokumentation „Das Schweigen der Quandts“ losgetreten worden. Die 90minütige Langfassung gibt’s im Google-Videochannel (allerdings nicht gerade Bildschirm füllend…).

Katrin Himmler: Mein Onkel, der Jahrhundertmörder

Katrin Himmler bezeichnet ihren Großonkel als „Jahrhundertmörder“ und hat damit zweifellos Recht: Als Reichsführer der SS war Heinrich Himmler hauptverantwortlich für den Holocaust und damit den Tod von Millionen Menschen. Den Erzählungen nach galt Heinrich als der „ungeratene“ Außenseiter in einer humanistisch gebildeten Familie. Doch Katrin Himmlers Nachforschungen lassen den Familien-Mythos bröckeln.