Category Archives: Aus der Nachbarschaft

Umstritten: Hängebrücken-Projekt zwischen Tiroler Burgen

In Tirol plant man Großes: Mit der längsten Hängebrücke der Alpen will man zwei Burgen miteinander verbinden. Der 312 Meter lange, in der Nacht beleuchtete Brückenschlag von der Festung Ehrenberg zum Fort Claudia soll als „Highlight weit über die Region hinaus“ Touristen anlocken. Doch das 960.000 Euro-Bauwerk ist umstritten – von Regional-Klüngel und Steuergelderverschwendung ist die Rede.

Veteran des Ersten Weltkrieges gestorben

William Stone war einer der letzten Veteranen des Ersten Weltkriegs. Mit 18 Jahren war er 1918 kurz vor Kriegsende in die britische Kriegsmarine eingetreten. Jetzt ist Stone in Großbritannien gestorben. Mit seinem Tod schrumpft die kleine Gruppe der noch Lebenden Veteranen aus dem Ersten Weltkrieg auf nur noch drei Mitglieder. Von ihren ehemaligen Gegnern lebt indes keiner mehr. Als letzter Soldat der Mittelmächte starb Franz Künstler im April 2008 mit knapp 108 Jahren.

Watergate-Affäre: "Deep Throat" ist verstummt

Mal wieder ein kurzer Blick über den deutschen Tellerrand: In den USA ist Ex-FBI-Vizechef Mark Felt – unter dem Pseudonym „Deep Throat“ der zentrale Informant in der „Watergate-Affäre“ – im Alter von 95 Jahren gestorben. Ab Juni 1972 hatte Felt den „Washington Post“-Redakteur Bob Woodward mit entscheidenden Informationen über missbräuchliche Machtpraktiken unter US-Präsident Richard Nixons versorgt. Erst 2005 gab Felt seine Rolle im Watergate-Skandal preis – um mit den Mediengeldern für Exklusivberichte und Interviews die Ausbildung seiner Enkel zu finanzieren.

Salzburg will Stadtgeschichte während des Nationalsozialismus aufarbeiten

Das Salzburger „Haus der Stadtgeschichte“ hat ein auf mehrere Jahre angelegtes Projekt zur Aufarbeitung der Stadtgeschichte in der NS-Zeit gestartet. Zwar gebe es bereits etliche Einzelstudien, Arbeiten zu Teilbereichen und auch zusammenfassende Überblicksdarstellungen. Eine fundierte Gesamtbetrachtung der Stadt Salzburg im Nationalsozialismus – auch unter Berücksichtigung der Nachwirkungen in der Salzburger Gesellschaft – fehle indes, heißt es zur Begründung.

"Tatort Raubkunst" vor dem Wiener Leopold Museum

Mit einer Protestaktion hat die Israelitische Kultusgemeinde Wien zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht auf den Raubkunst-Streit mit dem Museum Leopold aufmerksam gemacht. Absperrbänder mit der Aufschrift „Raubkunst Tatort“ sperrten kurzfristig den Weg ins Museum. Hintergrund ist das österreichische Kunstrückgabegesetz von 1998. Es regelt die Restitution von NS-Raubkunst in den Bundesmuseen, berücksichtigt aber nicht das als Stiftung geführte Museum Leopold.

Mondsee-Siedlung: Pompeji der Steinzeit durch Flutwelle zerstört?

Wurde vor 5.000 Jahren am Mondsee bei Salzburg ein komplettes Dorf aus Pfahlbauten durch einen prähistorischen Bergsturz mit folgender Flutwelle vernichtet? Dieser Frage gehen derzeit österreichische Geologen nach. Die Theorie von einem „Pompeji der Steinzeit“ würde eine Erklärung für das plötzliche Siedlungsende am Mondsee liefern.

National Geographic: Bildband zur Geschichte der Seefahrt

Mal wieder ein Blick hinaus über die deutschen Grenzen: In einem neuen illustrierten Bildband bietet National Geographic Deutschland einen kompletten Überblick über die Historie der Seefahrt – von den Phöniziern über die Chinesen und Wikinger bis zur Entwicklung des Schiffbaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Autoren berichten über den Bau bedeutender Schiffe, stellen antike Segelrouten vor, erläutern astronomische Entdeckungen, Mythen und Geschichten über Seeabenteuer und lüften die Geheimnisse der Navigation.

Schweiz feiert 100 Jahre Bundesordner

Nebenbei notiert: In meiner Wahlheimat hat man gerade das 100jährige Jubiläum des Aktenordners gefeiert. Dabei gab man allerdings auch zu, dass der Ur-Ordner eigentlich eine deutsche Erfindung von 1886 ist. Die ersten eidgenössischen Aktenordner wurden 1908 von der Schreibbücher- und Papierwarenfabrik Biel hergestellt. Mit ihrem grau-schwarz marmorierten Überzug und dem von Lorbeerzweigen umgebenen Schweizerkreuz auf dem Rücken wurden sie schnell zum „Inbegriff helvetischer Ordnungsliebe“. Und da sie sich vor allem in der öffentlichen Verwaltung großer Beliebtheit erfreuten, bürgerte sich dafür bereits in den 1920er-Jahren im Volksmund der Name „Bundesordner“ ein.

Erster Weltkrieg: Tunnelstadt unter der Front

Es war wohl eines der abenteuerlichsten Manöver des Ersten Weltkriegs: Unter der nordfranzösischen Stadt Arras bauten die Alliierten ein Netz unterirdischer Steinbrüche zu einem Tunnelsystem aus. Darin versteckten sich im April 1917 24.000 alliierte Soldaten, wie Spiegel Online berichtet. Am Morgen des Ostermontags sollten sie den deutschen Truppen in den Rücken fallen.