Category Archives: Geschichtsforschung

Arbeitsministerium lässt NS-Geschichte aufarbeiten

Bei der Aufarbeitung der eigenen Geschichte während der Zeit des Nationalsozialismus sind andere Bundesministerien bereits mit gutem Beispiel voran geschritten. Jetzt folgt auch das Ministerium für Arbeit und Soziales: Gestern (10. April 2013) hat Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) dafür die Mitglieder einer unabhängigen Historikerkommission berufen. Bis Ende 2016 soll das Forschungsprojekt abgeschlossen sein.

Geschichtswissen Jugendlicher: Der Osten hängt den Westen ab

Das Geschichtswissen vieler Jugendlicher ist nach Langzeitstudien von Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin mangelhaft. Regional betrachtet wissen dabei die Schüler in den neuen Bundesländern durchschnittlich mehr als ihre Altersgenossen in den alten Bundesländern. Zudem lernen sie durch den zeitgeschichtlichen Schulunterricht auch mehr hinzu, wie die Erhebungen des Forschungsverbunds SED-Staat der Freien Universität Berlin ergaben. Am geringsten sind demnach sowohl das Schülerwissen als auch der Lernerfolg in Nordrhein-Westfalen.

Historikerkommission arbeitet Geschichte des BMWi auf

Kurz notiert: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hat eine unabhängige Geschichtskommission berufen. Diese soll die Historie des Ministeriums und seiner Vorgängerinstitutionen erforschen. Ausgehend von der Gründungsgeschichte des Reichswirtschaftsamtes umfasst das Forschungsprojekt den Zeitraum bis zur Wiedervereinigung im Jahre 1990. Bis Ende 2015 soll das Projekt abgeschlossen sein.

BND: Wirbel um Vernichtung historischer Akten mit NS-Bezug

Beim Bundesnachrichtendienst (BND) wurden 2007 die Personalunterlagen von rund 250 hauptamtlichen Mitarbeitern vernichtet, wie die vom Geheimdienst selbst berufene Historikerkommission berichtet. Darunter fänden sich auch Akten zu Personen, die während der NS-Zeit wichtigere Positionen bekleideten. Ob mit der Vernichtung die damals schon angekündigte Aufarbeitung der BND-Gründungsgeschichte behindert werden sollte, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten.

Forschungsprojekt: Dem DDR-Kinderbild auf der Spur

Brav, strebsam und lernwillig? Oder aufsässig, faul und disziplinierungsbedürftig? Wie wurden die Kinder dargestellt, die in der ehemaligen DDR in den Unterstufenklassen unterrichtet und erzogen wurden? Mit dieser und anderen Fragen befasst sich ein neues bildungshistorisches Forschungsprojekt an der Universität Würzburg. Quellengrundlage des Forschungsprojektes ist die Lehrerzeitschrift „Die Unterstufe“.

Internetplattform soll Holocaust-Informationen bündeln

Eine Datenbank soll künftig die weltweit verstreuten Informationen und Archive zur Geschichte des Holocaust in Europa bündeln und der wissenschaftlichen Forschung zugängig machen. An dem Projekt sind 20 Partner aus elf EU-Mitgliedsstaaten sowie Israel und Norwegen beteiligt. Die Europäische Union fördert das Projekt „European Holocaust Research Infrastructure“ (EHRI) vier Jahre lang mit insgesamt sieben Millionen Euro.

BStU: Roland Jahn soll Birthler-Nachfolger werden

Der Bürgerrechtler und Journalist Roland Jahn soll neuer Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU) werden. Einen entsprechenden Vorschlag hat das Bundeskabinett dem Deutschen Bundestag unterbreitet. Die Amtszeit der aktuellen Bundesbeauftragten Marianne Birthler endet im März 2011.

Das Auswärtige Amt im Nationalsozialismus

Das Auswärtige Amt war seit 1933 an der Gewaltpolitik des Nationalsozialismus beteiligt; nach 1945 hat man alles getan, um die schwere NS-Belastung des Amtes und vieler seiner Diplomaten zu vertuschen. Das sind kurz gefasst die Ergebnisse einer unabhängigen Historikerkommission, die seit 2005 die Vergangenheit des Außenministeriums erforscht hat. Zum Wochenausklang gibt es an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung zu den (Medien-)Reaktionen auf „das“ geschichtliche Thema der vergangenen Tage.

Entschlüsseltes Erbgut: Der Neandertaler in uns

Mal wieder ein kleiner Blick über die zeitliche Begrenzung dieses Blogs hinaus: Wie Forscher jetzt festgestellt haben, finden sich im Erbgut des heutigen Menschen auch Spuren des Neandertalers. Das legt nahe, dass sich beide Arten vor Jahrtausenden tatsächlich gekreuzt haben und der Neandertaler somit höchstwahrscheinlich doch zu den Vorfahren des modernen Menschen zählt.

Australopithecus sediba: neues Bindeglied im menschlichen Stammbaum?

Australopithecus sediba: Originalschädel von MH1 und Schädelrekonstruktion Ein internationales Forscherteam hat in Südafrika eine neue Hominidenart entdeckt. Die rund 1,9 Millionen Jahre alten Fossilien zeigen Merkmale sowohl der Gattung Australopithecus als auch der Gattung Homo. Die neue Hominidenart „Australopithecus sediba“ könnte deshalb auch eine Ahnenform des heutigen Menschen sein.