Category Archives: Archivwelten

Holocaust-Dokumente aus US-Nationalarchiven online

Noch bis zum Jahresende kann man beim Archiv-Digitalisierungsanbieter Footnote die wohl weltweit größte Sammlung von eingescannten Holocaust-Dokumenten und Bildern aus den US-Nationalarchiven kostenlos einsehen. Die über eine Million Unterlagen umfassen unter anderem Register und Todeslisten aus verschiedenen Konzentrationslagern, Dokumente über Raubgut aus jüdischem Besitz sowie Akten der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse.

Erich Mielke: "Ich liebe doch alle Menschen!"

Am 13. November 1989 ergriff Stasi-Chef Erich Mielke in der Volkskammer das Wort und sorgte mit dem Satz „Ich liebe doch alle Menschen!“ für unfreiwilliges Gelächter. Im Ministerium für Staatssicherheit löste Mielkes Rede dagegen blankes Entsetzen aus. Ungewohnt offen bezeichneten Stasi-Mitarbeiter ihren obersten Chef als „senil und unfähig“ und als Gefahr für das Ansehen des MfS.

1989: Erstes Telefonat zwischen Helmut Kohl und Egon Krenz

„Ja, guten Morgen, Herr Bundeskanzler.“ – „Ja, guten Morgen.“ – „Hier ist Krenz. Ich freue mich, Sie zu hören zu so früher Stunde.“ Mit diesen Sätzen begann am Morgen des 26. Oktober 1989 das erste – 14 Minuten dauernde – Telefonat zwischen Bundeskanzler Helmut Kohl und dem neuen DDR-Staatsratsvorsitzenden Egon Krenz. Während sich Krenz allgemein für eine neue Stufe in den deutsch-deutschen Beziehungen aussprach, redete Kohl Klartext.

Friedliche Revolution 1989: Stasi-Chef Mielke zur Situation im Oktober 1989

Am 21. Oktober 1989, drei Tage nach dem Rücktritt Erich Honeckers, spricht Stasi-Chef Erich Mielke vor seinem Führungsstab über die aufgewühlte Lage in der DDR. Dabei kritisierte er die Untätigkeit der Parteiführung: Bis weit in die Reihen der Partei hinein gebe es „Erscheinungen der Verunsicherung, der Ratlosigkeit bis hin zur Resignation“. Derweil würden westliche Kräfte zusammen mit „Provokateuren, Randalierern, Rowdys und anderen Kriminellen“ aus der DDR die Arbeiterklasse aufwiegeln.

Foto-Ausstellung: "Im Objektiv des Feindes"

Das Bundesarchiv in Koblenz erinnert derzeit mit der Ausstellung „Im Objektiv des Feindes“ an den 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen und den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Die größtenteils erstmals in Deutschland öffentlich zu sehenden Fotografien wurden von Angehörigen der Propaganda-Kompanien der Wehrmacht und der Waffen-SS in den Jahren 1939 bis 1945 gemacht.

Dokumentation: "Der Kölner Archiveinsturz und die Konsequenzen"

Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat die Frage nach der Sicherheit archivischer Überlieferung aufgeworfen. Reichen die baulichen Standards für Archive aus? Sind die Archive fachlich und logistisch ausreichend für Notfälle gerüstet? In einer Expertenanhörung im Juni versuchten Archivare, Restauratoren sowie Vertreter der Archivträger und der historischen Forschung, Antworten auf diese Fragen zu formulieren. Zum anstehenden Deutschen Archivtag in Regensburg erscheint nun die Dokumentation zu den „ersten Lehren von Köln“.

Erster Weltkrieg: Der Kriegsbeginn in der Zeitung (III)

„Nun ist ganz Belgien in unseren Händen. Endlich, nach zwei und einem halben Monate. Beinahe ein Vierteljahr hat uns der wahnsinnige Widerstand dieses Kleinstaates aufgehalten, sonst ständen wir jetzt schon in Paris und begännen die Abrechnung mit England!“ – So freute man sich in deutschen Zeitungen über die letztendliche Niederwerfung des neutralen Belgiens. Weiterhin geht es im dritten Teil der historischen Presseschau zum Beginn des Ersten Weltkrieges über den Kriegseintritt Englands und darüber, wie eine Frau ihrem Mann im Feld schreiben sollte.

BStU: Weiter großes Interesse an Stasi-Unterlagen

50.625 Anträge auf Akteneinsicht von Bürgerinnen und Bürgern sind im ersten Halbjahr 2009 bei der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen (BStU) eingegangen. Seit 1991 beläuft sich die Summe dieser Anträge auf 2.609.936. Auch die Zahl der Anträge von Journalisten und Wissenschaftlern ist gestiegen: Sie liegt bei 994 im ersten Halbjahr bzw. 22.377 seit 1991. Insgesamt sind seit 1991 mehr als sechs Millionen Anträge und Ersuchen bei der Stasi-Unterlagenbehörde eingegangen.

Erster Weltkrieg: Der Kriegsbeginn in der Zeitung (II)

„Mit derselben abgefeimten Niedertracht wie sein russischer Verbündeter, ist das französische Volk in den Weltkrieg eingetreten. Offiziere, die in deutschen Uniformen sich einzuschleichen suchen, Ärzte, die Brunnen mit Cholerabazillen vergiften, Bestochene, die Eisenbahntunnel sprengen wollen, Flieger, die Bomben auf Eisenbahnstrecken fallen lassen, schließlich kriegsstarke Kompagnien, welche die Grenze überschreiten…“ – So wird der Kriegseintritt Frankreichs in der deutschen Presse geschildert, nachzulesen im zweiten Teil des historischen Rückblicks auf Zeitungsberichte zum Beginn des Ersten Weltkrieges.

Nibelungenlied zum UNESCO-Weltdokumentenerbe erklärt

Auf Antrag der Bayerischen Staatsbibliothek hat das Internationale Komitee für das UNESCO-Programm „Memory of the World“ das Nibelungenlied in das Weltdokumentenerbe aufgenommen. Zuvor fanden bereits drei Reichenauer Handschriften mit ottonischer Buchmalerei und acht Corvinen der Bayerischen Staatsbibliothek ihren Weg in das UNESCO-Register.